Tödliche Erdbeeren, bewegliche Emojis: WhatsApp-Kettenbriefe lieber löschen
Über WhatsApp kursiert aktuell ein Kettenbrief, der vor dem Verzehr von Erdbeeren warnt, die bei Aldi verkauft wurden. Welche Folgen die Verbreitung solcher Nachrichten haben kann.
Nicht selten machen Kettenbriefe über WhatsApp ihren Umlauf. Aktuell kursiert eine besonders verwirrende Falschmeldung auf dem sozialen Medium: Erdbeeren aus Ägypten, die bei Aldi verkauft werden, sollen mit tödlichen Noroviren belastet sein. Ganz falsch ist zwar die Nachricht nicht, doch aktuell stellen die betroffenen Aldi-Erbeeren keine Gefahr für den Vebraucher dar.
WhatsApp-Kettenbrief: Warum Aldi-Erbeeren aktuell nicht gefährlich sind
Auf WhatsApp besagt der Kettenbrief etwas schief formuliert:
"Bei Aldi oder anderen Supermärkten keine Erdbeeren kaufen die aus Ägypten kommen, da ist ein tötliches Virus drin. Bitte nicht kaufen. In den Nachrichten wurde gesagt, weiter sagen. Ein Tödliches Bakterium Ehek. Lieferung stammt aus Ägypten – Norovirus-Alarm! Aldi ruft tonnenweise Erdbeeren zurück."
Schon die Rechtschreibfehler sollten Empfänger der Nachricht stutzig machen. Doch die Verlinkung zu einem entsprechenden Online-Artikel decken den Fehler des WhatsApp-Kettenbriefs dann letztendlich auf.
Wie Express.de berichtet, wird in den meisten Fällen im WhatsApp-Kettenbrief über Erdbeeren bei Aldi auf eine alte Meldung von "Focus Online" verlinkt. Denn eine große Rückrufaktion wegen Norovirus-Gefahr bei tiefgekühlten Erdbeeren aus Ägypten gab es bei Aldi wirklich - allerdings im Jahr 2015. Aktuell müssen sich Verbraucher also keine Sorgen um die Erdbeeren machen. Stattdessen sollte eher die Verbreitung von Falschmeldungen mithilfe von Kettenbriefen auf WhatsApp beunruhigend sein.
Auf Express.de wird vermutet, dass die Nachricht sich deswegen derzeit auf WhatsApp verbreitet, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum der damals betroffenen Erdbeeren im April und Mai 2017 endet. Es besteht zur Zeit aber keine Gefahr von Noroviren in Tiefkühlerdbeeren von Aldi.
Kettenbriefe auf WhatsApp: Welche Gefahren drohen?
Ein anderer aktueller Kettenbrief auf WhatsApp verspricht bewegliche Emojis, wie Chip.de berichtet. Die Nachricht lautet: "Kraaasss! Es gibt jetzt Emojis, die sich bewegen! Schalte jetzt die neuen beweglichen Emojs frei!"
Wer auf den beigefügten Link klickt, landet auf einer Seite mit Timer. Wer innerhalb der 300 angezeigten Sekunden klickt, soll die beweglichen Emojis bekommen - stattdessen öffnen sich viele pornografische und Abzock-Seiten.
Auf WhatsApp sind immer wieder Kettenbriefe zu finden, die Falschmeldungen verbreiten. Das kann für Nutzer der App teils drastische Folgen haben. Ein Kettenbrief, der im November 2016 auf Whatsapp verbreitet wurde, versprach kostenlose Flugtickets anlässlich des 25. Jubiläums der Airline Emirates. Wer den Link im Kettenbrief anklickte, gelangte aber auf eine Abzocker-Seite: "com-gratis.co". Wer dort seine Daten bei einer Umfrage hinterließ, um die Flugtickets zu gewinnen, schloss damit einen Vertrag für einen teuren PremiumSMS-Dienst ab.
Besonders schockierend war ein Kettenbrief, der 2013 auf WhatsApp kursierte. In Niedersachsen wurden damit Todesdrohungen an Kinder und Jugendliche versandt. In der Audio-Nachricht fordert eine Computerstimme die Empfänger dazu auf, die Datei innerhalb weniger Minuten an mindestens 20 Personen weiterzuleiten, sonst werde der Empfänger sterben. Viele jugendliche Nutzer von WhatsApp hatten sich bedroht gefühlt, das LKA ermittelte. sh
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