Wie IBM vor 35 Jahren den ersten Massen-Rechner erschuf
IBM war mal allmächtig, souverän, unantastbar - heute leider nicht mehr. Die Geburt des Heim-Computers vor exakt 35 Jahren war dennoch eine Meisterleistung des US-Konzerns.
Augsburg Aus heutiger Perspektive ist es gemein, das Zitat aus der Versenkung zu holen. Trotzdem, weil es so schön war, hier noch einmal die wohl spektakulärste Fehlprognose des Computerzeitalters: „Ich denke, dass es weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer gibt.“ Diesen Satz sagte Thomas Watson, Chef von IBM, im Kriegsjahr 1943. Heute wissen es alle besser. Allein die Zahl der Windows-Rechner wird weltweit auf mehr als 1,5 Milliarden Stück geschätzt.
Wenn man so will, lag Watson sogar doppelt daneben. Denn jenes Gerät, das den Durchbruch des Computers einläuten sollte, stammte auch noch ausgerechnet aus seinem Hause. Es war das IBM-Modell 5150. Vorgestellt wurde der „erste Rechner für den Hausgebrauch“ vor 35 Jahren in New York. Technologisch gesehen war der Kasten kein Renner. In dem Plastikgehäuse von der Größe einer Schreibmaschine werkelte wenig aufregende Massenware. Experten hielten die Maschine von Anfang an für veraltet.
Aber: Der IBM-PC kam zur richtigen Zeit, traf den Nerv einer ganzen Generation. Privatleute entdeckten die Faszination Computer für sich. Sie wollten so ein Ding haben – für Texte, für Tabellen, für Telespiele.
IBM brachte der erste bedeutende Haus-PC keinen Erfolg, zumindest keinen dauerhaften. Mit der Zeit eroberten andere Hersteller den Markt. Sie konnten die Technik einfach billiger unter die Leute bringen. IBM hatte für den 5150 umgerechnet 3540 D-Mark verlangt. Auch über die Software verlor IBM die Kontrolle – an einen gewissen Bill Gates, Gründer von Microsoft.
Mit Material von dpa
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