„Willkommen“: Vor 30 Jahren erreichte die erste E-Mail Deutschland
Vor 30 Jahren erreichte die erste E-Mail Deutschland. Ein Massenphänomen war die Internet-Post damals noch nicht - dafür aber richtig teuer.
Eine ganze Nacht lang musste Michael Rotert vor 30 Jahren noch warten, bis er die erste E-Mail der Bundesrepublik in seinem Postfach hatte. Der Inhalt der Nachricht aus den USA an „rotert@germany“ war ganz simpel: „Willkommen im CSNET“. Doch die Bedeutung war enorm. Denn damit wusste der damalige Leiter des Rechenzentrums für Informatik an der Hochschule Karlsruhe: Deutschland ist ab sofort per E-Mail erreichbar.
Bei CSNET handelte es sich aber vorerst nur um ein internationales akademisches Computernetz, angeschlossen waren also lediglich Hochschulen. Verschickt wurden damals gerade einmal 100 bis 200 deutsche E-Mails am Tag. Und diese kamen auch nicht wie heute quasi schon in dem Moment an, in dem sie abgeschickt wurden.
Rotert erzählt, er habe nur ein paar Mal am Tag nach Amerika „rübergewählt“. Dabei seien die Nachrichten, die sich bis dahin angesammelt hatten, versendet und gleichzeitig die Mails von den USA „abgeholt“ worden.
E-Mails waren in den 80ern noch richtig teuer
Das Verschicken von E-Mails war 1984 nämlich richtig teuer: Rund 30.000 DM im Monat zahlten die Wissenschaftler an die Bundespost, um deren digitale Leitungen zu benutzen. Ungefähr 60 Pfennig pro Din A4 Seite. Dafür gab es weder Spam-Nachrichten noch solche, die mit Viren oder Trojanern verseucht waren.
In den 90ern wurde die E-Mail schließlich zum Massenphänomen. Heute werden in Deutschland 150 Milliarden E-Mails im Jahr versendet – weltweit sind es sogar 400 Milliarden am Tag.
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