Auf der „schiefen“ Aschenbahn
Leichtathleten haben im Landkreis keinen guten Stand. Die LG Zusam muss sich im Bus bewegen, die LG Donau-Brenz liegt darnieder. Warum das Beispiel Wertingen selbst für den Schulsport nicht als Vorbild taugt.
„Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft“ – auf diese ebenso simple wie kluge Formel kamen weder Sokrates noch Aristoteles, sondern der tschechische Leichtathletik-Olympiasieger Emil Zátopek. Er wollte damit die Selbstverständlichkeit menschlichen sportlichen Handelns herausstellen. Über die Langstreckendistanzen zwischen 3000, 5000 und 10 000 Metern sowie Marathon rannte der kluge Sportler zu seiner Zeit alle Kollegen in Grund und Boden. Das war in den Vierziger- und Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. An solche Zeiten fühlt sich erinnert, wer auf der rutschigen Laufbahn am Wertinger Judenberg seine Runden drehen möchte: Schwerer, roter Sand, vermischt mit kleinem Kiesel, Grasbüschel an den Randsteinen der Bahnbegrenzung, ein Löchermuster wie Schweizer Käse, dazwischen eindeutige Pfotenabdrücke von Wild. Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, müssen Zusamtaler Leistungssportler seit Jahrzehnten ihre Grundlagen für die Duelle mit der deutschen Elite schaffen.
Der 2000 in Prag verstorbene Zátopek hätte an solchen Zuständen vielleicht seine Freude gehabt. Als „Lokomotive“ bekannt, war er für seinen schwerfälligen, stampfenden Laufstil bekannt und war durch fast nichts aufzuhalten. Nur: Heute würde ein Profi die Wertinger Stadionstrecke nicht einmal zum Warmlaufen akzeptieren. Moderne Kunststoffbahnsysteme für Training wie Wettkampf sind inzwischen Standard. Dabei werden auf vorbereitete Asphaltflächen Gummigranulate geschüttet und verdichtet, dann mit einer meist roten Elastikschicht versiegelt.
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