„Breitwasser statt Hochwasser“
Wie Flutung der Auen oder Moore funktioniert
20 Prozent weniger vom gesamten Abfluss, und um die gleiche Zahl würde sich die Welle verzögern – wenn das Hochwasser ungesteuert und freiwillig in die Auen fließt. „Der Auwald bremst das Wasser, das ist es, was wir wollen. Die Polder können das nicht“, sagte Christine Margraf, Biologin beim Bund Naturschutz, am Dienstagabend bei ihrem Vortrag in Blindheim. Da das Wasser bei dieser natürlichen Flutung immer fließe, wäre es auch sauerstoffreich. Außerdem würden Landwirte die betroffenen Felder weiter ganz normal bewirtschaften können und würden sogar eine natürlich Düngung durch solche Flutungen erhalten. Aber: „Man muss schon sagen, dass der Maisanbau ein Problem ist. Dadurch entsteht zu viel Schlamm.“
Optimal für Hochwasserschutz seien auch die Moore, die im Landkreis vorhanden sind, geeignet. Sie würden wie Badeschwämme funktionieren. „Es ist nur fatal, dass die Regierung diese Wiedervernässung nur aus Klimaschutzgründen sieht. Für den Hochwasserschutz wurde nie etwas berechnet. Aber Klimaschutz ist doch der beste Hochwasserschutz. Man muss es ganzheitlich betrachten“, so Margraf. Ihrer Meinung nach müsste sich auch die Förderpolitik ändern, um Wiesenbewirtschaftung wieder attraktiv zu machen. Es sei einfach bewiesen, dass auf diesen Flächen das Wasser am besten abläuft – noch besser in dichten Wäldern. Darum sei der vorhandene Riedstrom im Landkreis unverzichtbar, auch er verlangsame das Wasser. Nur: „Ich glaube, dass er falsch gesteuert wird bzw. zu spät angeschaltet wurde.“ Ebenfalls problematisch bewertete Dr. Margraf die Versiegelung der Flächen. Sie sagte in Blindheim: „Ich gehe so weit und sage, dass in einem Hochwasserschutzgebiet keine weitere Bebauung mehr erlaubt sein darf.“
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