Damit die Bachmuschel wieder aufatmen kann
In Finningen ist ein Pilotprojekt zum Schutz der gefährdenden Tierart gestartet
Mit dem bloßen Auge ist sie kaum zu erkennen. Sie könnte auch ein dunkler, runder Stein sein. Die Bachmuschel ist ein unauffälliges Tier und trotzdem sehr bedroht. Nicht nur, weil sie besondere und bestimmte Lebensbedingungen braucht, sondern weil sie natürliche Feinde, wie etwa die Bisamratte, hat. Die Bachmuschel steht auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere weit oben. Im Gewässersystem des Nebel-, Kloster- und Brunnenbachs im Landkreis existiert noch eines der bedeutendsten und größten Bachmuschelvorkommens Bayerns – allein im Brunnenbach Finningen schätzen die Experten rund 3500 Tiere. Deshalb wurde dort nun ein Pilotprojekt von Donautal-Aktiv in Kooperation mit der Gemeinde und dem Wasserwirtschaftsamt gestartet. Von der Böslbrücke Richtung Oberfinningen wurden rund 200 Meter des Bachlaufes in einer Woche zurückgebaut, um der Bachmuschel einen lebenswerten Raum zu schaffen.
Susanne Kling, die das Projekt für Donautal-Aktiv betreut, erklärt: „Vor vielen Jahren wurde der Brunnenbach aufgeweitet, auch wegen Hochwasserschutz. Wir wissen jetzt aber, dass die Bachmuschel ein fließendes Gewässer braucht. Auch, damit es den Schlamm ständig wegschwemmt und die Muschel besser atmen kann.“ Deshalb wurden dicke Äste und Totholz im Brunnenbach eingebaut, teils Schotter dazugeschüttet oder große Steine ins Ufer gesetzt. Dadurch fließe das Wasser schneller, die Muschel werde nicht von Schlamm verstopft. „Die Bachmuschel ist ein großes Versuchsfeld. Diese Maßnahme ist sehr gut gelungen, nun werden wir das ein bis zwei Jahre beobachten, und schauen, inwieweit es auch hilft“, so Kling weiter. Weil der Brunnenbach die Gewässerordnung zwei hat, ist der Freistaat Bayern Träger und somit das Wasserwirtschaftsamt vor Ort für die Maßnahmen zuständig. Organisiert wurde das Projekt aber von Donautal-Aktiv unter dem Titel „Wieder Schwabens beste Bachmuscheln“ – ein sogenanntes Biodiversitätsprojekt. Bürgermeister Klaus Friegel erklärt: „Unsere Gemeinde ist Mitglied im Landschaftspflegeverband von Donautal-Aktiv. Dabei werden unsere Gewässer von den Mitarbeitern das ganze Jahr über betreut. Dieses Projekt ist zusätzliches Programm.“
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