Das Wertinger Radiomuseum „empfängt“
In einem ehemaligen Gebäude der Hitlerjugend sind aufregende Exemplare zu finden – wie etwa die „Goebbelsschnauze“
Wer durch die Reihen des Wertinger Radiomuseums schlendert, kommt kaum umhin, harsch ermahnt zu werden. Nicht etwa von den Ehrenamtlichen, die durch das Museum führen. Sondern von einem kleinen, orangefarbenen Hinweisschild, das an einem der Geräte hängt. „Denke daran!“, heißt es dort. „Das Abhören ausländischer Sender ist ein Verbrechen gegen die nationale Sicherheit unseres Volkes. Es wird auf Befehl des Führers mit schweren Zuchthausstrafen geahndet!“ Otto Killensberger zeigt auf das schlichte, kleine Gerät mit Bakelitgehäuse: „die Goebbelsschnauze.“ Liebhaber alter Radios wie Killensberger erfinden gerne mehr oder weniger lieb gemeinte Spitznamen für die Modelle, von denen rund 700 im Wertinger Radiomuseum stehen. Da gibt es die „Sonnenblume“ der Firma Nora, den „Katzenkopf“ von Telefunken oder die „Eule“ von Akkord Radio.
Mit dem VE301, Volksempfänger oder eben Goebbelsschnauze genannt, verbindet das Museum quasi die Herkunft. Während das Volk anno 1940 durch das Gerät alternative Fakten aus dem Propagandaministerium der Nazis empfing, wurde das Gebäude zu einem ähnlichen Zweck in Wertingen erbaut – es sollte der Hitlerjugend als Lehrstätte dienen.
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