Der Kapitän, der das Rot-Kreuz-Schiff verlässt
Die Rot-Kreuz-Familie feiert den scheidenden Kreisvorsitzenden Walter Schneider frenetisch
Die Goldbergalm war noch in ein mildes Frühlingslicht eingetaucht, als hoch überm Donautal die ersten Lobes- und Dankes-Feuerwerke gezündet wurden. Grelle Scheinwerferstrahlen sind wohl seine Sache nicht. Denn nach einem mehrstündigen, fulminanten und durchaus wortwörtlich zu nehmenden Familien-Fest mit über 100 Gästen verabschiedete sich Walter Schneider am Freitagabend eher bescheiden: „Ich habe nur meine Pflicht getan.“ Ein nüchterner Schlusssatz nach vier Jahrzehnten Dienst beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK), davon 15 Jahre als Kreisvorsitzender. Am Samstag wurde Landrat Leo Schrell zu Schneiders Nachfolger gewählt (wir berichteten).
Weniger zurückhaltend und von den Leistungen Schneiders geradezu elektrisiert gaben sich prominente Besucher, die sich auf den Weg zum 500 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Festort aufgemacht hatten und der aufziehenden Dunkelheit des Feier-Abends einen besonderen Glanz entgegensetzten. Eines dieser Highlights steuerte etwa ein Mann bei, der beim BRK-Eintritt des erfahrenen Apothekers gerade im Pimpfalter verweilte. Zwar zählte zu den großen Leidenschaften von Walter Schneider nicht gerade die Seefahrt, sondern vielmehr Motorradfahren und Musik. Dass Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz bei seiner Rede dennoch auf diese Branche zu sprechen kam, hatte einen besonderen Hintergrund. So bemühte der CSU-Mandatsträger ausgerechnet ein Bonmot des verstorbenen Guido Westerwelle (FDP): „Ich bin nicht unbedingt bekannt für Zitate dieser Partei, aber der Spruch ‚Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt es einen, der die Sache regelt …‘ passt“, äußerte Kunz schnippisch. Jetzt gehe dieser lediglich von der Brücke und vor allem von keinem sinkenden Schiff. Gleichzeitig bekundete er mit großem Ernst seine besondere Bewunderung für die beispiellose Laufbahn „eines Bürgers unserer Stadt“.
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