Der „Nazi-Torwart“ auf dem Lerchenberg
Im Wald zwischen Rischgau und Welden will Kultregisseur Rosenmüller Szenen für einen Historienfilm drehen. Dort, wo Hitler einen geheimen Rüstungsbetrieb errichtet hatte. Ein gesprengter Bunker steht im Mittelpunkt
Mitten im Wald bei Rischgau, zwischen Welden, Zusamzell und Emersacker, versteckt sich ein Ort, um den sich jahrzehntelang Gerüchte und viele Geheimnisse rankten: Der Lerchenberg – ein Platz für Militär, Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg, Bundeswehrsoldaten – und manches Mal für dubiose Gestalten. Aktuell interessieren sich Filmleute für dieses Fleckchen Erde mit dunkler Geschichte. Für Kultregisseur Marcus H. Rosenmüller („Wer früher stirbt, ist länger tot“) bietet sich das Gelände geradezu als ideale Filmkulisse für seinen neuesten Film „Trautmann“ an. Denn im Lerchenberg ist die Zeit stehengeblieben. Versteckt im dichten Wald finden sich immer noch Reste des früheren Paraxolwerks – Backsteinhäuser, Gräben, Wasserturm und Bunker. Dort wurde im Dritten Reich unter strengster Geheimhaltung ein Sprengstoff-Vorprodukt hergestellt.
Am selben Ort dreht nun Rosenmüller zwei Szenen für seinen Historienfilm „Trautmann“. So heißt der frühere Torwart Bert Trautmann, der in der Kriegsgefangenschaft vom Erfolgsverein Manchester City entdeckt und verpflichtet wurde. Im Film werden die beiden Szenen nur etwa eineinhalb Minuten ausmachen. Als Kulisse dienen ein gesprengter Bunker und ein tiefer Graben. Dort soll es zu Schießereien mit tödlichem Ausgang kommen – die Handlung spielt in der Ukraine. Die Geschichte dreht sich um Bert Trautmann, gespielt von David Kross („Der Vorleser“, „Krabat“), der mit 17 Jahren in die Wehrmacht eingezogen wurde. Trautmann, der Feldjäger der Luftwaffe war, kämpfte während des Kriegs drei Jahre an der Ostfront. Später wurde er an die Westfront abkommandiert, wo ihn britische Truppen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gefangen nahmen. Dann wurde Trautmann als Fußballtalent entdeckt. Die Verpflichtung des „Nazi-Torwarts“ beim Erfolgsverein Manchester City löste zunächst Proteste aus. Während des legendären Cup-Finals 1956 sicherte Trautmann im Londoner Wembley-Stadion seiner Mannschaft vor 100000 Besuchern den spektakulären Sieg und gewann zugleich die Herzen der Fußballfans. Was niemand ahnte, Trautmann spielte mit gebrochenem Halswirbel.
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