Detektivin in der Jesuiten-Bibliothek
Dillingen Der Boden knarzt. In den Regalen stehen Tausende Bücher mit weißen, grauen und braunen Einbänden. Große Globen zeigen das Weltbild früherer Tage. "Der barocke Bibliothekssaal ist das Herzstück der ehemaligen Dillinger Jesuiten-Universität", sagt Christine Schneider. Dort hat die Kunsthistorikerin in den vergangenen Jahren viel Zeit verbracht, denn die 45-Jährige erforschte für ihre Doktorarbeit die Ausstattung der Studienkirche und des Jesuitenkollegs. Mit überragendem Erfolg. Die Dillingerin erhielt für ihre Forschungen nicht nur die Note eins - "summa cum laude". Am kommenden Mittwoch, 20. Oktober, wird der Wissenschaftlerin an der Universität in Freiburg auch der "Wetzstein-Preis" für Kunstgeschichte verliehen.
"Ut in nomine Jesu omne genu flectat" - damit im Namen Jesu jedes Geschlecht die Knie beugt, so lautet der Titel der drei Bände umfassenden Arbeit mit 545 Seiten. Schneider hat dabei die Bild-Sprache in den Deckengemälden des Kollegs und der Studienkirche untersucht. Mit völlig neuen Erkenntnissen. Die einzigen Beschreibungen des Deckengemäldes im Bibliothekssaal stammen von Regens Wagner (Veröffentlichung 1902) und Friedrich Zoepfl (1950). Dies waren aber keine Kunsthistoriker.
Einige der dargestellten Personen seien gar nicht bekannt gewesen. "Diese Deckenbilder sind eine große künstlerische Leistung. Und dieses spannende Thema war kunsthistorisch noch nicht bearbeitet", sagt Schneider. Sie zeigt auf die "sacra doctrina" - die gelehrte Theologie, darunter sind die Grammatik, die Erkenntnisfähigkeit, der Glaube und der Erzengel Michael abgebildet. In der Reihe darunter sei es schon schwieriger geworden. "Wer ist hier dargestellt, und warum ist er hier zu sehen?", lautete die Frage.
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