Die Donau erlebbar machen
Lauingen wird Teil eines Modellprojekts. Das Ufer soll neu gestaltet werden. In der Sitzung wurde auch über die finanzielle Situation der Stadt gesprochen
Noch ragt das Gebüsch bis zum Wasser. Aber im nächsten Sommer könnten am Flussufer links der Donaubrücke in Lauingen Badehandtücher liegen. Denn der Uferbereich dort soll aufgeweitet, der Zugang zum Wasser auf etwa 25 Metern Länge vereinfacht werden. Dafür müssen zunächst rund 200 Kubikmeter Material abgebaggert und weggefahren werden. Das Projekt der Bayerischen Elektrizitätswerke (BEW) ist ein Modellprojekt an der Donau, das später auch in anderen Städten und Gemeinden entlang des Flusses verwirklicht werden könnte. „Das Ufer soll abgeflacht werden. Das ist kein großer Eingriff“, sagte Ralf Klocke (BEW) bei der jüngsten Sitzung des Lauinger Stadtrates. Im Vorfeld wurde eine Untersuchung des Bodenaushubs durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass das Aushubmaterial erhöhte Werte von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen aufweist und deswegen speziell entsorgt werden muss. Alle Arbeiten werden unter der Regie der Bayerischen Elektrizitätswerke durchgeführt, die auch die Baukosten übernehmen.
Zweiter Bürgermeister Dietmar Bulling (SPD) hält das Konzept der naturnahen Donaugestaltung für eine gute Idee. „Ich freue mich, dass wir die erste Stadt sind, die in das Projekt, in dem es um die Verschönerung des Donauufers geht, einsteigt“, sagte er. Außerdem sei dieser Wunsch, die Donau wieder ein Stück weit mehr erlebbar zu machen, schon öfter von den Bürgern geäußert worden, ergänzte sein Parteikollege Markus Stuhler. Markus Hoffmann (CSU) ist mit den Plänen indes nicht ganz so glücklich. Vor allem glaubt er nicht, dass die 1500 Euro, die die Stadt als jährliche Unterhaltskosten einkalkuliert hat, ausreichen werden. „Ich halte 5000 Euro für weitaus realistischer.“ Auch Alois Jäger (FDP) ist von der Idee nicht ganz begeistert. Er schlug vor, das Geld lieber für die Pflege des Auwaldsees aufzuwenden. Der Unterhalt beinhaltet neben der Sicherung, Sauberhaltung und Pflege auch, die Uferaufweitung, soweit erforderlich, zweimal pro Jahr vom angeschwemmten Sediment zu befreien und den Kiesbereich aufzuarbeiten. „Das Sediment können wir nicht mit Flaschen und Scherben zurückschieben. Man muss es vorher reinigen. Aber ich setze da mein Vertrauen in die Bürger, dass sie den Bereich sauberhalten“, sagte Bürgermeister Wolfgang Schenk. Schließlich stimmte der Stadtrat dem Konzept mit vier Gegenstimmen zu. In der Sitzung wurde auch ein Zwischenbericht zum Haushalt vorgestellt. „Wenn man die Zahlen anschaut, merkt man, dass wir eine gute Disziplin hatten“, kommentierte Bulling das Zahlenwerk. Zum Stichtag am 30. Oktober gab es im Gesamthaushalt einen Einnahmenüberschuss von 1,9 Millionen Euro – allerdings rechne man noch mit einer Gewerbesteuerrückzahlung in etwa der gleichen Höhe, womit man wieder im ursprünglichen Plan liege, so Stadtkämmerer Karlheinz Bunk. Aber auch nach dieser Rückzahlung würden die Gewerbesteuereinnahmen noch rund 400000 Euro über dem ursprünglichen Plan liegen. Die größten Ausgabeposten waren bislang die Generalsanierung des Kindergartens St. Martin (bisherige Kosten rund 313000 Euro), der Erwerb unbebauter Grundstücke (bisher 249000 Euro) und die Rückzahlung von Finanzierungskosten an die Bayern Grund in Höhe von etwa 397000 Euro. „Wir haben gut daran getan, uns bei den Haushaltsberatungen zu bescheiden“, sagte Schenk. Dennoch: Von der allgemeinen Rücklage wurden bereits rund 1,3 Millionen entnommen. „Das darf man nicht vergessen. Die Disziplin muss im nächsten Jahr nicht nur gehalten, sondern verstärkt werden“, meinte Albert Kaiser (CSU).
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