Die FDP wappnet sich für ein „Schicksalsjahr“
In Gundelfingen trafen sich die Liberalen zum Jahresbeginn. Mit welchen Themen sie punkten wollen
Das Stück ist nur instrumental gespielt. Aber in den Köpfen all derer, die am Sonntagvormittag zum Neujahrsempfang der schwäbischen FDP ins Rosenschloss gekommen sind, läuft der Text mit. Der Text von Rudi Carrells „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“. Und das Ende Januar. Aber irgendwie passt das Lied doch. Nicht nur, weil draußen die Kälte der letzten Tage langsam weicht. Nein, auch die FDP wünscht sich, dass bei der Partei zu Beginn dieses Wahl-Jahres wieder so etwas wie Sommer einkehrt.
Ein Schicksalsjahr werde 2017 für die FDP, sagt der Bezirksvorsitzende Stephan Thomae. Und trotzdem ist er überzeugt davon, dass es ein gutes Jahr wird. Denn die FDP, die stehe nun einmal für die Kombination von Marktwirtschaft und Bürgerrechten. Für das richtige Maß zwischen Freiheit und Sicherheit. Und dafür, dass jeder Mensch seinen ganz eigenen Lebensentwurf verwirklichen könne. „Das grenzt uns von unseren Mitbewerbern ab.“ Und genau deshalb, sagt der Landesvorsitzende Albert Duin, fehle die FDP in der Bundespolitik an allen Ecken und Enden. Denn das, was auf der großen politischen Bühne passiere, sei oft gut gemeint, aber schlecht gemacht. Viele Beispiele hat der Hauptredner beim Neujahrsempfang in der Gärtnerstadt parat. Aus seinem Alltag als Unternehmer. Duin spricht über Wort- und Bürokratieungetüme wie „Mindestlohndokumentationspflichtenverordnung“ über die Gesetzeslage zur Scheinselbstständigkeit, die es Gründern schwer mache, überhaupt ein Unternehmen aufzubauen. Er spricht über Steine, die den Firmen in den Weg gelegt werden, wenn sie Ausbildungs- oder Praktikumsplätze für Flüchtlinge schaffen wollen. Und sagt klar, dass es Aufgabe der Jobcenter sein müsste, alle Unternehmen abzutelefonieren, um solche Stellen für junge Flüchtlinge zu finden. „Ich will, dass der Staat wieder für uns arbeitet und nicht wir für den Staat.“ Der Landesvorsitzende der Liberalen gibt sich kämpferisch. Auch er hält das Wahljahr 2017 für ein Entscheidendes in der Geschichte der FDP. „Im September müssen wir für die Deutschen in den Bundestag gewählt werden. Weil die Stimme der Vernunft einfach fehlt“, findet er. Dabei wäre ihm die Opposition lieber als die Juniorpartnerschaft in der Regierung. Denn dort müsse man oftmals viele seiner Überzeugungen über Bord werfen. Doch an denen gelte es, gerade in der aufgeheizten Stimmung in Deutschland, festzuhalten. Dazu gehöre auch, den Mut zu haben, das, was in der Asylpolitik falsch läuft, weiter klar zu benennen. „Wir dürfen nicht nationalistisch sein, aber ein gewisses Gefühl von Patriotismus haben.“ Acht Stunden nachdem sie morgens um drei die Prunksitzung der Glinken verlassen hatte, präsentierte sich Miriam Gruß als Gundelfinger FDP-Bürgermeisterkandidatin frisch und kämpferisch. „Nur die Harten kommen in den Garten“, sagt die ehemalige Bundestagsabgeordnete, die zu Beginn ihres Wahlkampfes mit einem Empfang für Frauen am Weltfrauentag ein Zeichen setzen will. „Frauen stehen oft im Hintergrund, sind aber meistens die Macherinnen in ihren Familien. Ich möchte für all diese Frauen in den Vordergrund treten“, so Gruß. Und auch für ihren Sohn. „Für den gelten alle Ämter nichts. Außer Bürgermeister“, gibt sie lachend zu.
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