Die untergetauchten Flüchtlinge beunruhigen
In Syrgenstein sind Asylbewerber aus der Unterkunft verschwunden - kein Einzelfall. Es braucht mehr Anreize, um die Menschen vor Ort zu halten.
Tauschen möchte wohl niemand mit den Asylbewerbern, die quer durch die Region untergebracht sind. In ihrer Heimat oft verfolgt und gedemütigt, eine anstrengende Flucht über Tausende Kilometer, untergebracht in einem fremden Land, zum Teil ohne Angehörige und Beschäftigung. Kein Wunder, dass unter diesen Umständen mancher Reißaus nehmen möchte. Erst recht, wenn – wie im Syrgensteiner Fall – kurz zuvor das Heim in Höchstädt mitsamt der Habseligkeiten in Flammen aufgegangen ist.
Doch auch unter diesen Umständen muss das Zusammenleben einigermaßen organisiert sein. Das heißt: Flüchtlinge brauchen einen festen Wohnsitz mit Anschrift. Dass von den Asylbewerbern immer wieder welche aus ihren Unterkünften verschwinden, ohne dass jemand weiß, wo sie sich aufhalten, ist ein beunruhigender Zustand. Es kommt der Eindruck auf, dass die Behörden nicht immer die volle Kontrolle über die Bewohner der Flüchtlingsheime haben. Es braucht offenbar mehr Anreize, um die Menschen in ihren Unterkünften zu halten. Die Möglichkeit, dass untergetauchte Flüchtlinge woanders wieder auftauchen und einen neuen Asylantrag stellen können, ist nicht gerade eine Motivation, an seinem ursprünglichen Standort zu bleiben. Erst recht, weil die Polizei große Probleme hat, Abschiebungen durchzusetzen – siehe Ellwangen. Der beste Weg, Geflüchtete sesshaft werden zu lassen, ist Integration. Wer Arbeit und soziales Umfeld hat, muss nirgendwo anders hin.
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