Durchsuchung bei Reichsbürgern
Polizei war auch im Landkreis aktiv
Mit Durchsuchungsbeschlüssen des Amtsgerichts Augsburg wurden am Mittwoch in Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Rumänien insgesamt 14 Objekte durchsucht sowie drei Haftbefehle vollzogen. Bei den Objekten handelt sich um mehrere Wohnungen und Geschäftsräume, die den Beschuldigten zuzurechnen sind. Die bislang fünf Beschuldigten im Alter zwischen 48 und 69 Jahren sehen sich als Angehörige des sogenannten 2. Deutschen Reiches und sind der „Reichsbürger-Bewegung“ zuzuordnen. Eines der durchsuchten Objekte befand sich nach Informationen unserer Zeitung in Buttenwiesen.
Durch die bisherigen Ermittlungen konnte laut Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Schwaben Nord festgestellt werden, dass die Beschuldigten für eine größere Personenzahl falsche Urkunden in Form von Reichskarten, Reichsführerscheinen und Diplomatenpässen des „Deutschen Reiches“ herstellten und vertrieben. Weiterhin besteht der Verdacht, dass sie mit sogenannten „Grundstücksicherungen“ eine noch nicht genau bestimmbare Zahl von Geschädigten betrogen haben. So spiegelten sie einer Vielzahl von Immobilieneigentümern vor, dass gemäß des Alliiertengesetzes kein Bundesbürger Eigentum an Immobilien erwerben könne, was aber durch eine Eintragung bei der russischen Militärregierung bzw. bei den Alliierten schon möglich sei. Hierfür forderten sie erhebliche Gebühren, die in betrügerischer Absicht erlangt wurden. Bei den Durchsuchungsmaßnahmen kam es laut Polizei zur Sicherstellung von zahlreichen Beweismitteln, die den Tatvorwurf erhärten dürften. Außerdem wurden mehrere erlaubnisfreie, aber auch erlaubnispflichtige Waffen, darunter unter anderem ein Gewehr der Marke „Winchester“ mit dazugehöriger Munition aufgefunden und ebenfalls sichergestellt.
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