Ein Bächinger Biathlonmärchen
Wie sich Marina Sauter nach einer Verletzung mit viel Fleiß und Ehrgeiz in die Weltspitze kämpfte
Es war ein eher ungewöhnliches Geschenk, das Marina Sauter zu ihrem 15. Geburtstag bekam. Ein Kleinkalibergewehr steht vermutlich nicht auf der Wunschliste vieler junger Mädchen. Doch für die Biathletin aus Bächingen war es ein weiterer Schritt hin zu ihrem großen Traum von der Biathlonkarriere. Dabei war die Sache mit dem Gewehr gar nicht mal so einfach, wie Mutter Heike erzählt. Einen solchen Fall hatte auch das Landratsamt in Dillingen noch nie bearbeitet. Nachwuchsbiathleten sind im Kreis Dillingen rar gesät. Schließlich musste die gesamte Familie zur Sachkundeprüfung antreten. Und die Mama, sagen Willi und Marina Sauter lachend, schnitt am besten ab. Natürlich ist es die 18-jährige Athletin, die auf der Strecke um jede Sekunde kämpft. Die am Schießstand steht und treffen muss. Doch ohne ihre Eltern und deren Unterstützung, das sagt sie ganz klar, hätte sie es nicht bis zur Jugendweltmeisterin gebracht.
Heike und Willi Sauter haben ihre Tochter jahrelang nach Dornstadt zum Training gefahren und, während die schwitzte, dort im Auto gewartet, Einkäufe erledigt oder aber den Schnee von der Anlage geschippt, gekehrt, gestrichen. Wenn im Schwarzwald ein Wettkampf anstand, war oftmals um 4.30 Uhr Abfahrt in Bächingen, um rechtzeitig zum Start um neun Uhr da zu sein. Dann kam 2013 der Wechsel ins Skiinternat nach Furtwangen – 250 Kilometer entfernt. Freitag hinfahren, Tochter abholen, Sonntag wieder hinbringen, allein wieder zurück nach Bächingen. Macht tausend Kilometer an einem Wochenende. Vor allem in den Monaten nach der Operation seiner Tochter war Willi Sauter viel auf der Strecke. Denn da fielen am Wochenende die Wettkämpfe weg und Marina kam immer zurück nach Bächingen: Im Juli 2014 hatte sie sich im Training den Fuß gebrochen. Doch auch nachdem der Gips ab war, blieben die Schmerzen. Eine Sehne rieb am Sprunggelenkknochen. Eine Zeit lang trainierte sie unter Schmerzen. Kurz vor Beginn der Saison entschloss sich die Biathletin im September 2014 schweren Herzens zur Operation. Und stand, für die Ärzte kaum vorstellbar, bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften im März 2015 schon wieder auf den Langlaufski. Am Ende stand ein dritter Platz im Einzel und ein zweiter mit der baden-württembergischen Staffel.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.