Eiserne Hochzeit: Ein seltenes Jubiläum

VonHelmut Herreiner

Maria und Nikolaus Keis aus Hochstein sind seit 65 Jahren verheiratet. Das Ehrenamt spielt für sie eine große Rolle

Hochstein „Wer hätte gedacht, dass wir so lange zusammen sein können?“ Maria und Nikolaus Keis aus Hochstein sind sich darin einig, auch wenn manche Beschwerden des Alters mittlerweile zunehmen, dass es eine Gnade Gottes ist, an diesem Wochenende nach 65 gemeinsamen Jahren das eiserne Ehejubiläum feiern zu können. Gekannt haben sich die beiden schon von Kindesbeinen an. Nikolaus Keis, am 17. April 1931 geboren, verbrachte trotz des frühen Todes der Mutter nach der zweiten Heirat des Vaters eine einigermaßen behütete Kindheit. Die Schuljahre fielen überwiegend zusammen mit den Kriegsjahren 1939 bis 1945. Schon zu Beginn seiner Lehrzeit musste der junge Hochsteiner danach seine Berufspläne ändern, nachdem er die Bombardierung der Maschinenfabrik Donauwörth aus nächster Nähe miterleben musste. Maschinenschlosser, Maurer, Fernleitungs-Monteur, eine abgeschlossene Lehre als Schmied bei der Firma Finkl in Bissingen und sogar ein halbes Jahr als Zirkusmitarbeiter waren berufliche Stationen. Es folgte die Zeit als Konstrukteur beim Sportwagenhersteller Porsche in Stuttgart, ehe es ihn dann aber doch zurück in seinen Heimatort zog.

Dort war der „Urle“, so der Hausname der Familie Gerstmayr in der Ortsmitte, seit eh und je ein Treffpunkt der dörflichen Jugend. Hier war auch das Zuhause von Maria Gerstmayr. Obwohl sie, am 5. März 1927 geboren, vier Jahre älter war, fand sie den stets freundlichen und umtriebigen jungen Mann attraktiv und liebenswert. So stand der kirchlichen Hochzeit am 19. September 1953, einen Tag nach der standesamtlichen Trauung, nichts im Wege. Nach der Geburt der drei Söhne Harald, Nikolaus und Josef bezog die Familie ein umgebautes Haus in Hochstein, das bis heute die Heimat des Jubelpaares ist. Seine letzte und beständige berufliche Heimat fand Nikolaus Keis dort, wo er 1945 schon die ersten drei Wochen tätig gewesen war, bei der Maschinenfabrik Donauwörth, später MBB und Eurocopter.

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