Er kümmert sich um das „Gedächtnis der Gemeinde“
Helmut Herreiner ist Archivpfleger in Bissingen – und Ansprechpartner für alle Kommunen im Landkreis Dillingen. Wie seine Arbeit aussieht
Auf dem Tisch direkt am Eingang türmen sich Schachteln, Bücher und Fotos. Erst vor wenigen Tagen hat eine Familie den alten Fundus ihres Hauses ausgemistet – und einen Großteil davon Helmut Herreiner gegeben. Denn bei ihm sind die alten Schätze nicht nur gut aufgehoben, er weiß auch, welche Bedeutung so manche Fotoaufnahme, Urkunde oder Aufzeichnung für das Kesseltal hat. Wie etwa dieses kleine, unscheinbare Bild, auf dem Frauen und Männer auf einem Holzsteg zu sehen sind. „Den gibt es heute nicht mehr. Den Steg hat man damals gebaut, um bei Hochwasser nach Bissingen zu kommen. Das Bild ist sensationell. Das weiß heute keiner mehr“, sagt Herreiner. Er wird es deshalb gut aufbewahren – und zwar genau dort, wo es hingehört. Im Archiv der Marktgemeinde Bissingen. Seit 2003 ist der 53-Jährige offiziell der zuständige Archivpfleger. Mit Herzblut, Leidenschaft, großem Interesse für Heimatgeschichte und ganz viel Wissen hat er sich schnell einen Namen gemacht – im ganzen Landkreis. Erst kürzlich wurde er zum zweiten Mal für fünf Jahre zum Kreisarchivpfleger bestellt. Seine zentrale Aufgabe: Städte und Gemeinden in allen Fragen des Archivwesens unterstützen und beraten. Und das reicht von Einrichtungsfragen bis hin zur Unterscheidung zwischen Registratur und Archiv.
Alle 27 Kommunen im Landkreis haben ein Archiv, einzig Bachhagel hat seine Unterlagen mit in Syrgenstein gelagert. Laut Herreiner gibt es in vielen Gemeinden ehrenamtliche Archivpfleger, mancherorts sind es gar Gruppen oder Vereine. Nur die Stadt Wertingen und die Gemeinde Buttenwiesen haben gemeinsam einen hauptberuflichen Archivpfleger. „Meine Intention war es, dass ich in den ersten fünf Jahren alle Archive im Landkreis anschaue. Das habe ich auch geschafft“, erzählt Helmut Herreiner. Auch ein Grund, der ihm bei seiner Aufgabe als Kreisarchivpfleger besonders gefalle: die vielen Begegnungen und Kontakte mit den Menschen, „die oft über eine lange und tiefgründige Lebenserfahrung verfügen und diese weitergeben können und wollen“. „Von ihren Erzählungen und Berichten können wir alle in vielerlei Hinsicht profitieren.“
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