Erst Miss, jetzt Juristin
Sarah-Lorraine Riek aus Syrgenstein wurde 2015 zur Miss Universe Deutschland gekürt. Nach der Wahl in den USA brach ein Shitstorm über sie herein. Was sie heute macht
Es war ein großer Traum, der für Sarah-Lorraine Riek in Erfüllung ging. Im Oktober vergangenen Jahres wurde die schöne Syrgensteinerin zur Miss Universe Germany gekürt, flog dann Anfang Dezember in die Vereinigten Staaten, wo kurz vor Weihnachten die Wahl zur schönsten Frau des Universums stattfand. Eine echte Chance hatte sich Sarah-Lorraine Riek da nie ausgerechnet. Sie wollte die Zeit genießen, neue Erfahrungen sammeln. Und dann kam der Tag der eigentlichen Wahl. Der endete mit einem Skandal, der um die Welt ging. Denn weil Moderator Steve Harvey sich beim Blick auf die Karten mit der Entscheidung vertan hatte, kürte er zunächst die Kolumbianerin Ariadna Gutiérrez zur Schönsten der Schönen, bevor er sich korrigierte und die das Krönchen an Pia Alonzo Wurtzbach, die Philippinerin mit deutschen Wurzeln, abgeben musste. Im Anschluss an die dramatische Entscheidung gab Sarah-Lorraine Riek ein Interview, in dem deutlich wurde, dass sie nicht glücklich mit der Wahl der Jury war. Die Aufnahmen gingen um die Welt und die heute 23-Jährige wurde Ziel übelster Hasskommentare. Auf Facebook wurde eine Petition, ihr den Titel abzuerkennen, von Hunderten unterstützt. Auch Kandidatinnen anderer Länder wurden massiv angefeindet. So hatte das Weihnachtsfest, das die Syrgensteinerin 2015 daheim bei ihrer Familie im Bachtal feierte, einen bitteren Beigeschmack.
Doch seitdem hat sich einiges verändert. Denn Sarah-Lorraine Riek ging in die Offensive, schrieb diejenigen, die sie beschimpft hatten, selbst an und erklärte die Situation. „Was mich verwundert hat, war, wie positiv die darauf reagiert haben. Sie waren ganz verwundert, dass ihnen da jemand antwortet, und so hat sich das um 180 Grad ins Positive gedreht“, verrät die 23-Jährige und sagt, sie habe das Ganze für sich ganz gut geklärt. Kurz nach der Wahl begann Sarah-Lorraine Riek zunächst in Barcelona in einer Kanzlei zu arbeiten, wechselte dann für dieselbe Kanzlei nach München und beginnt nun Anfang Februar in der Rechtsabteilung eines großen Unternehmens in der Schweiz. Parallel spezialisiert sie sich in einem Studiengang in London weiter im Bereich Menschenrechte. Denn in diesem Feld, das hat sie immer gesagt, will sie später einmal arbeiten. „Ich denke, dass das genau der Weg ist, den ich gehen möchte, und darin haben mich die Vorkommnisse nach der Wahl damals nur noch einmal bestätigt. Wie wichtig interkulturelle Verständigung ist, sehen wir im Moment ja auch an den angeheizten Gemütern nach den Vorkommnissen der letzten Tage in Deutschland“, sagt sie.
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