Hilfe wenn Not am Mann ist
Betriebshelfer sichern mit ihrem Einsatz nicht selten die Existenz von Höfen
Wenn der Mann krank ist, die Ehefrau mit zwei kleinen Kindern voll beschäftigt ist und die Großeltern auch nicht mehr so können, wie so wollen, dann kann es in einem Familienbetrieb schnell mal chaotisch werden. Wenn dann aber noch Kühe gemolken und Kälbchen gefüttert werden müssen, ist Schluss mit lustig. In solchen Fällen kommen sogenannte Betriebshelfer zum Einsatz. Sie helfen, den Ablauf eines landwirtschaftlichen Betriebs aufrecht zu erhalten.
So wie Andrea Spengler. Seit Dezember 2016 packt sie auf dem Hof von Michael Alois Sporer in Lauingen mit an. Von Montag bis Freitag übernimmt sie die Arbeit von Altbäuerin Angela Sporer, die wegen einer Knieverletzung länger ausfallen wird. Fünf bis sechs Stunden Arbeit im Jungviehstall und bei den Kälbern stehen auf den Einsatzplan der Betriebshelferin und an manchen Tagen hilft sie auch noch im Melkstand aus. „Normalerweise ist Bäuerin Birgit Sporer für das Melken der Kühe zuständig, doch leider hat auch sie sich am Knie verletzt, weshalb ich selbstverständlich aushelfe, wenn Not am Mann ist“, sagt Andrea Spengler. Sie streut gerade Heu und Stroh in den Jungviehstall ein und erklärt, dass ihre Hauptaufgabe darin bestehe, die 30 Kälber und 90 Jungvieh-Tiere auf dem Hof zu versorgen. Das sind nicht gerade wenig Tiere, sagt Bäuerin Birgit Sporer, aber mit ihrem Fleiß und den landwirtschaftlichen Kenntnissen sei Andrea Spengler eine wirklich große Hilfe. Im Melkstand herrscht gerade Hochbetrieb, wobei sich heute Altbauer Michael Johann um die 75 Milchkühe kümmert. Andrea Sporer fährt mittlerweile eine weitere Fuhre Heu und Stroh zum einstreuen in den Stall über den Hof und erzählt, dass sie bereits seit rund 22 Jahren als Betriebshelferin tätig sei. „Es macht mir einfach Freude anderen Menschen helfen zu können, denn gerade in der bäuerlichen Landwirtschaft als Familienbetrieb kann auf niemanden verzichtet werden“, sagt die Betriebshelferin. Hier auf dem Hof in Lauingen werde sie voraussichtlich für drei Monate im Einsatz sein, sagt Andrea Spengler. „Das ist davon abhängig, wie lange die Altbäuerin arbeitsunfähig geschrieben ist und die Kosten entweder von der landwirtschaftlichen Krankenkasse oder Alterskasse übernommen werden“, so Spengler. Einmal sei sie schon über ein Jahr auf einem Hof beschäftigt gewesen, was wegen eines Todesfalls auf dem Hof notwendig gewesen sei. „Normalerweise komme ich pro Jahr an vier verschiedenen Hofstellen zum Einsatz, was bedeutet, dass ich pro Einsatz im Durchschnitt rund drei Monate aufwenden muss“, sagt Spengler. Organisiert und koordiniert werden die Einsätze als Betriebshelferin vom Maschinen- und Betriebshilfering in Dillingen. Neben der Stallarbeit werde sie auch im Gegensatz zu ihren männlichen Betriebshelferkollegen für die Hausarbeit eingesetzt, sofern dies für den Betrieb notwendig sei.
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