Himmlisches Vergnügen im Pfarrheim Gundelfingen
Das Ensemble des Burggrabentheaters sorgt für großartige Heiterkeit
„Dem Himmel sei Dank“ , ein Lustspiel in drei Akten von Bernd Gombold hatte das Burggrabentheater Gundelfingen in diesem Jahr geprobt, um den Besuchern bereits bei der Premiere einen äußerst abwechslungsreichen und humorvollen Theaterabend im Pfarrheim zu präsentieren. Unter der Regie von Robert Fink, der selbst als schlitzohriger Mesner eine tragende Rolle in dem Stück ausfüllt, gelang dem Ensemble in diesem Jahr ein „großer Wurf“ in der Inszenierung und Darstellung eines Volkstheaters, wie es nicht alle Tage von Laiendarstellern präsentiert wird. Hier passte einfach alles. Mit Spielwitz und Tempo, Humor und großartigem Pointenreichtum wussten die Darsteller die Charaktere ihrer Rollen ausgezeichnet zu interpretieren. Klar, das Stück lädt geradezu dazu ein, den Theaterbesucher zum lachen zu animieren. Dennoch müssen die Darsteller darauf achten, als Ensemble die im Stück versteckte schwierige Situation vieler katholischen Pfarrgemeinden mit Humor und unaufdringlicher Kritik an deren vorgesetzten Stellen nicht der Lächerlichkeit preiszugeben. Im Pfarrheim von Gundelfingen gelang dies dem Team des Burggrabentheaters bravourös. Szenenapplaus und herzhafte Lachausbrüche im Publikum wurden nur durch die zwei Pausen unterbrochen.
Kurz zum Inhalt: Pfarrer Alfons Teufel dargestellt von Cornelius Deisler, hat so allerhand Ideen, wie man die Kirchensanierung finanzieren könnte. Das Kartenspielen um Geld und die Vermietung von Zimmern im Pfarrhaus soll Geld in die leere Sanierungskasse für das örtliche Gotteshaus spülen. Sein arbeitsscheuer aber um keine kleine Betrügerei verlegener Mesner Johannes Höll ist dem Pfarrer dabei ein eifriger Helfer, muss dabei aber auch die Temperamentsausbrüche seinen Frau Emma (Angelika Wenig) über sich ergehen lassen. Pfarrhaushälterin Hermine (Luitgard Blum Fink) will den Pfarrer dagegen immer auf den „richtigen“ Weg bringen, stiftete jedoch damit ein derartiges Chaos an, dass es ihrem Pfarrer sprichwörtlich des Öfteren die Sprache verschlägt. Hinzu kommt auch noch die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elfriede Engel (Hannelore Huber-Güttinger) von allen nur „Erzengel“ genannt, die eigentlich spenden sammeln soll, aber mit ihrer beherrschenden Art alle auf Trab hält. Nicht zuletzt ihrer Nichte Uschi (Franziska Wenig), die sie mithilfe des Pfarrers ins Kloster schicken will. Als weitere Charaktere treten Student Siggi Bischof (Christian Huber), Aerobic-Lehrerin Heidi Blum (Edith Nückel), der heiratswillige Hans Meßmer (Reinhard Gudd) und die verklemmter Handarbeitslehrerin Heidemarie Rosenfeld (Nicole Matzke) auf. Nicht zuletzt spielt auch die kirchliche Obrigkeit, vertreten durch Domkapitular Dr. Jüngling (Werner Schneider) eine tragende Rolle, um diesem Treiben im Pfarrhaus ein Ende zu bereiten.
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