Höchstädt erlebt seine Geschichte ein zweites Mal
Der Einzug der Herzogin Anna in ihr Witwenschloss ist 400 Jahre her. Am Samstag erleben Hunderte Besucher, wie sich das Spektakel wohl abgespielt haben muss
Die Glocken der Stadtpfarrkirche läuten. Die Menschen blicken hoch zum Turm. Drei Männer stehen hoch oben an der Brüstung. Sie nehmen ihre Trompeten und spielen die Melodie. Die Melodie, die allen Höchstädtern sagt: Heute ist ein besonderer Tag. Es wird ruhig auf dem Marktplatz. Von Weitem sind trabende Pferde zu hören. Auf diesen einen Moment haben die Hunderten Menschen alle gewartet: Die Herzogin kommt. In einer schwarzen Kutsche, gezogen von sechs Rappen, kommt sie angefahren. Sie winkt freundlich in die Menge, wischt sich ab und zu mit ihrem weißen Spitzentaschentuch die Tränen aus dem Gesicht.
Ihre Söhne, der Amtsbürgermeister und Landvogt folgen ihr. Vor dem Rathaus warten schon Räte, Stadtschreiber, Stadtbaumeister und Geistliche. Die Menge jubelt. Auf diesen Tag haben die Höchstädter lange gewartet. Den 3. Oktober, an dem die Herzogin Anna von Pfalz-Neuburg ihren Witwensitz bezieht – das Schloss. Dieses Ereignis ist 400 Jahre her. War es damals ein Dienstag, an dem die Bürger ein großes Fest organisierten, so war es im Jahr 2015 ein Samstag, an dem die Höchstädter ihre Geschichte noch einmal erlebten. Denn anlässlich des Jubiläums hat der Historische Verein ein großes Fest organisiert. Der Höhepunkt war dabei das Historienspiel am Marktplatz. Für Vorsitzende Michaela Thomas ein ganz besonderer Moment: Sie spielte die Herzogin Anna. In einem extra angefertigten Kostüm nach Vorlagen aus der damaligen Zeit schlüpfte sie für einen Tag in eine ganz besondere Rolle. Waren es erst Tränen der Trauer – so stand es im Drehbuch, das der historische Berater Georg Wörishofer neu geschrieben hat – so waren es am Ende des Tages Tränen der Rührung. „Ich bin einfach überglücklich. Das Wetter ist gigantisch. Alles ist perfekt“, sagte Michaela Thomas.
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