Konzert: Hör„test“ bei Live-Musik

VonGernot Walter

Zwei Musikstudentinnen erfreuten in ungewohnter Umgebung

Was mit Kunstverständnis und Sponsoring auch erreicht werden kann, bestätigte sich beim nachmittäglichen Konzert in den Geschäftsräumen von „ear help“. Die Kulturwoche der Stadt regte Inhaber Tobias Rieder an, Nachwuchskünstlern die Chance eines Auftritts zu geben. Die Musikstudentin an der Hochschule für Musik und Theater in München, Elisabeth Urban aus Binswangen, überzeugte mit Gesang und instrumentalem Können.

In ihren Liedern offerierte die Sopranistin eine barocke Arie von Henry Purcell, gestaltete auf französisch eine Opernszene um den Liebesgott Amor von W. A. Mozart, schwelgte romantisch in der „Melodie“ von Johannes Brahms und besang den Mondschein von Gabriel Fauré. Die gut ausgebildete Stimme gefiel durch ihr natürliches Timbre, die ausgeprägte Höhe und die tragfähige Tiefe. Sie wurde den unterschiedlichen Anforderungen auf gut durchdachte Weise gerecht. Mit imponierender Konzentration und musikalischem Ernst deutete Elisabeth Urban die erste Soloviolinsonate von Joh. Seb. Bach. Gemeinsam mit Fruzsina Lugosi am E-Piano zeigte sie technische Perfektion und natürliche Musikalität in W. A. Mozarts e-Moll-Sonate für Violine und Klavier. Treffsicheres Zusammenspiel, Klarheit und Abrundung, zart und beherzt ausgesungenen und ausphrasierte Melodienbögen kennzeichneten ein lustvolles Frage- und Antwortspiel. Die „Thais-Mediation“ von Jules Massanet wurde zu einem empfindsamen Stimmungsbild mit aufstrahlenden Kantilenen, transparent begleitet am Piano. Die ungarische Musikstudentin wählte für ihre Solobeiträge am Klavier die Impromptus in Es-Dur und Ges-Dur von Franz Schubert. Mit Ausdruckskraft und Virtuosität erarbeitete Fruzsina Lugosi den musikalischen Gehalt substanziell und sehr einleuchtend heraus. Großer Beifall der Zuhörer, unter ihnen Kulturreferent Walter Kaminski.

Dillingen München Binswangen