Immer schön regional bleiben
Warum ein gebürtiger Lauinger die blaue Donau liebt, aber als Braumeister an der Iller lebt.
Die gute Nachricht zuerst: Die Bayern ließen sich im ersten Halbjahr das Bier wieder schmecken, der Absatz stieg laut Brauerbund auf knapp 900 Millionen Liter und um ein halbes Prozent. Die schlechte Nachricht: Jürgen Scherieble verließ vor fünf Jahren seine Heimatstadt Lauingen in Richtung Baden-Württemberg. Obwohl Scherieble bekennt: „Dort hat es überall nette und aufgeschlossene Leute und sehr gute Lokale, in denen es gepflegte Biere gibt.“ Man merkt schon, da äußert sich ein Kenner des Geschäfts mit dem begehrten Gerstensaft, nach dem im Jubiläumsjahr des Reinheitsgebotes noch mehr gedürstet wird als sonst. Doch der „Abtrünnige“ hatte geschäftliche Gründe und kann mit den Titeln Diplom-Braumeister und Biersommelier sogar als buchstäblich ausgezeichneter Fachmann für das 2016 in jeder Hinsicht gefeierte Getränk bezeichnet werden.
Zwar schlug der Mann von der Donau 2011 seine Zelte beziehungsweise die Getränkegroßhandlung in Regglisweiler auf, einem Stadtteil von Dietenheim bei Illertissen und damit nahe des Donauzuflusses Iller. So richtig weg von der Heimat war der Genießer von einem auf acht Grad gekühltem Hellen – stürmisch eingeschenkt um den entstehenden Schaum auch optisch zu genießen – eigentlich nie. Sicher: Seine Aktivitäten als Betriebsleiter, Prokurist und Geschäftsführer namhafter Unternehmen führten zu einem Dasein als „Wochenend-Lauinger“. Aber: Auch nach seiner Niederlassung im Nachbarland, in dem der Mittelständler mit elf Mitarbeitern bereits geschäftlich erfolgreich Wurzeln geschlagen hat, hält er den Fluss zwischen beiden Strömen kräftig am Laufen: „Ich bin privat alle vier Wochen da, ist ja meist nur eine Dreiviertelstunde Autofahrt.“ Fließen soll nun – auch in den heimatlichen Gefilden – ein „süffiges und malzaromatisches Bier mit einer feinen Aromatönung“, wie der studierte Brauer unterstreicht. Kurz: Sein „Brandenburger Hell“ kommt jetzt in einer schmucken Bügelflasche oder einem 30-Literfass ebenso in die Handlungen und Kneipen an der schönen blauen Donau. Die ungewöhnliche Bezeichnung verdient eine besondere Erklärung, zumal sie dem Geschäftsmann eine neun Monate lange patentrechtliche Verhandlung wegen des gleichnamigen Bundeslandes im Osten einbrockte. Doch der lebenslustige Nordschwabe mit Wohnsitz im Schwäbischen lässt sich auch dadurch nicht aus der guten Laune bringen. Lachend klärt der 44-jährige („eine Schnapszahl“) auf: „Dabei geht es nur um ein so benanntes ehemaliges Schlossgut hier.“
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