Kein Faschingsscherz: In Eppisburg fehlt das Prinzenpaar
Schwierige Stellenbesetzung kurz vor dem 11.11. – Warum die Eppisburger Narren dennoch erst am Aschermittwoch Trauer tragen werden.
Über dem kleinen Ort Eppisburg soll eine mächtige Burg gethront haben, der Name des vermeintlichen Gründers Ritter von Eppo findet sich noch heute auf einem Straßenschild. Manches in der Historie des Pfarrdorfs bleibt in der Chronik im Ungewissen. Wie gut, dass die Faschingsgesellschaft „Epponia“ über bestens dokumentierte Nachweise verfügt und damit Zeugnis von einer der größten und besten Karnevalsorganisationen in der Region ablegt. Dem über 400-köpfigen „Heer“ an Narren und Jecken steht ein 57-jähriger Mann vor, den kurz vor dem „11.11. um 11.11 Uhr“ ein Problem beschäftigt: „Uns fehlt noch ein Großes Prinzenpaar“, gesteht Rainer Egger mit ernstem Gesichtsausdruck.
Eppisburg: Die schwierige Suche nach geeigneten Kandidaten
Dabei scheint den sehr lebenslustigen Diplomchemiker, der sich freut, wenn es bei seinem Job in Ulm „stinkt und kracht“, kaum etwas aus der Ruhe bringen zu können. Doch lange vorbei sind die Zeiten von Vorgänger und Gründungsvorsitzendem Georg Wagner, als man Mitte der Siebzigerjahre den Prinzenposten einfach anordnete: „Da wurde kurz in die Runde geschaut und gesagt: Du machst das!“, erzählt der humorvoll wirkende Eppisburger von den Anfängen in einem Bierstüberl in der Nähe. Die „Schnapsidee“ hat sich über die Jahre bekanntlich zum Erfolgskonzept gemausert. Und seit dem Sommer pilgert ein sich eher diplomatisch gebender Nachfolger durch die Aschberg-Kommune auf der Suche nach geeigneten Kandidaten. Kann sein, dass manche jungen Leute den immensen Zeitaufwand und die hohen Kosten für die Glitzer-Garderobe von mehreren tausend Euro scheuen – Styling-Gebühren exklusive. Immerhin muss der Verein allein für die Ausrüstung der übrigen Akteure weitere 10000 Euro pro Saison hinblättern. „Prinzentanz hin oder her – manche wollen auf gar keinen Fall vor dem Publikum mit hochrotem Kopf dastehen und repräsentieren“, vermutet Wagner.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.