Letzte Überlebenschance
Künstliche Lebensräume sind für viele Tiere wichtig. Exkursionen am Sonntag in Haunsheim und Zöschingen
„In Europa, vor allem in Deutschland, ist durch den Nutzungsdruck des Menschen die Landschaft so verändert worden, dass bestimmte Lebensräume nahezu völlig verschwunden sind“, bedauern die Kreisvorsitzenden des „Landesbunds für Vogelschutz (LBV)“ Reimut Kayser und Harald Böck. „Seit unsere Flüsse durch Begradigung und Stauseeketten ihre natürliche Dynamik verloren haben, sind die ursprünglichen Lebensräume („Primär-Biotope“) wie beispielsweise steile Uferabbrüche als Brutplätze von Uferschwalben und Kiesbänke als Bruthabitate von Flussregenpfeifer, Seeschwalbe und anderen Vogelarten verschwunden“, führt Ornithologe Böck näher aus. Auf der anderen Seite entstehen durch menschliche Rohstoffgewinnung auch wieder neue Lebensräume, „sozusagen aus zweiter Hand“, die dann als „Sekundär-Biotope“ oft vollen Ersatz für die ursprünglichen Lebensräume bieten können.
Die Uferschwalbe konnte in Mitteleuropa nur durch diese Lebensräume aus Menschenhand überleben, die z.B. durch Abbau von Lehm, Sand oder „Abraum“ von Steinbrüchen entstanden. Ähnlich ist die Situation für ursprüngliche Felsbrüter wie Turm- und Wanderfalke sowie Uhu. Diese drei Arten finden z. B. im Landkreis Dillingen keine geeigneten Brutfelsen, aber sie nutzen erfolgreich Steinbrüche und Gebäude, z. T. sogar Industriebauten. „Gerade die vom Menschen geschaffenen ‚Ersatz- und Brutfelsen‘ haben es für diese Arten ermöglicht, in vorher nicht besiedelbare Areale vorzudringen. Der Landkreis Dillingen ist ein gutes Beispiel“, erläutert R. Kayser.
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