Nasse Kartoffeln und faule Rettiche
Heftige Niederschläge im Landkreis bringen die Arbeit der Landwirte ins Stocken
Sollte Petrus noch Anregungen für die Wetterplanung in nächster Zeit suchen, Klaus Beyrer hätte da schon eine Idee: „Was wir im Moment dringend bräuchten wären vier Wochen beständig schönes Wetter. Am Besten wäre ein klassischer Altweibersommer.“ Der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands sorgt sich um die Ernte der Landwirte im Landkreis. Vergangenes Wochenende habe es auf seinem Hof in nur eineinhalb Tagen 45 Liter pro Quadratmeter geregnet. Das sei zwar ein Extremwert, zeige aber auch was die Gegend hierzulande niederschlagstechnisch aktuell auszuhalten habe. Eigentlich sollte die Kartoffelernte zu diesem Jahreszeitpunkt schon auf Hochtouren laufen, so Beyrer. Die zu nassen Böden machen die Arbeit jedoch in großen Teilen unmöglich. Zum einen sei die Befahrbarkeit der Felder eingeschränkt, zum anderen seien manche Maschinen nicht auf derartige Witterungsverhältnisse ausgelegt. Ein Kartoffelroder trenne im Normalfall auf einem Siebband den Dreck von den Kartoffeln. Bei derartiger Bodennässe ließen sich Erde und Knolle allerdings kaum voneinander lösen. Beyrer schildert, dass selbst bei erfolgreicher Ernte ein erheblicher Aufwand erbracht werden müsse um die Qualität der Erdäpfel zu erhalten: „Die Kartoffeln werden nass ins Lager geliefert und müssen dann erst einmal so lange belüftet werden bis sie trocken sind. Sonst besteht die Gefahr von Fäulnis“. Ähnlich sehe die Situation bei Rüben aus und auch der Mais im Landkreis habe besseres Wetter dringend nötig, um endlich vollständig abzureifen und geerntet werden zu können.
Werner Hopf, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzer der Gartenbauzentrale Main-Donau in Gundelfingen, kann die, aufgrund der hohen Feuchtigkeit entstehenden Probleme bei der Ernte nur bestätigen: „Der Schaden, den wir jetzt in den Böden anrichten, ist riesig. In der Spur, durch die wir jetzt mit dem Schlepper fahren müssen, wächst die nächsten Jahre nichts mehr. Aber was sollen wir machen? Die Ware wird bestellt und wir müssen liefern“. Auch das Gemüse selbst leide unter dem vielen Regen, weil man es nicht mehr trocken bekomme. Gestern habe er aufgrund von Bakterienfäule rund ein Drittel des geernteten Rettichs direkt aussortieren müssen, so Hopf. Insgesamt sei die Menge an hergestellter Ware kein Problem, ganz im Gegenteil. Der 51-Jährige schätzt, dass die Gartenbauzentrale in diesem Jahr ein Überangebot von fünf Prozent produzieren wird. Noch im Frühjahr hatte man die Beregnungstechnik für Felder wegen Trockenheit auf Hochtouren betrieben.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.