Nicht wie der Vogel Strauß den Kopf in den Sand stecken
Befreiungstheologe Paulo Suess führt in Dillingen in die päpstliche Sozialenzyklika ein. Er plädiert für die Priesterweihe von verheirateten Männern und die Ordination von Frauen.
Spätestens mit Papst Franziskus sollte allen Katholiken – und nicht nur ihnen – klar geworden sein, wie viel Aufmerksamkeit sie dem Kontinent seiner Herkunft zuwenden müssten. Dem trug der Dillinger Katholische Akademikerkreis Rechnung, indem er Prof. Dr. Paolo Suess dazu einlud, in die Thematik der päpstlichen Umwelt- und Sozialenzyklika „Laudato si“ und der davon stark motivierten, zum Oktober 2019 geplanten Bischofssynode für das Amazonasgebiet einzuführen. Es wäre auch kaum ein kompetenterer Referent zu gewinnen gewesen als er, der aus Gundelfingen stammt, aber längst in Südamerika heimisch geworden und dort als Befreiungstheologe in prominenter Stellung tätig ist.
Das bestätigte Paolo Suess eindrucksvoll mit seinem Vortrag: Dessen Inhaltsreichtum und Diktion leiteten sich spürbar aus persönlichen Erfahrungen wie aus gründlicher Vertrautheit mit jenen Dokumenten her, in denen die lateinamerikanische Kirche und Theologie sich an den ihr gestellten Problemen abarbeitet. Die detaillierten Informationen und Überlegungen verdichtete er immer wieder in eingängigen Bildern. So bezeichnete er etwa das Amazonasgebiet als die Lunge unserer Erde und die dortigen misslichen Verhältnisse als Lungenentzündung, die sich auf den ganzen Planeten auswirkt. Zu heilen ist sie – ökologisch – nur durch Abkehr von maßlosem Konsum, vom Ziel kapitalistischer Macht- und Gewinnmaximierung, mithin von der Ausbeutung der Natur und – sozial – durch die volle Respektierung der Menschenrechte und der Kultur(en) der Armen.
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