Professionelle Troubadoure im Stadtsaal
Schmidbauer & Kälberer bauen auf den Reiz des bayerischen Dialekts
Die Zeit der Protestgesänge ist vorbei. Diesen Eindruck vermittelte das Duo Schmidbauer & Kälberer bei seinem Auftritt im Dillinger Stadtsaal. Die Songs der professionellenrofessionellen Troubadoure rütteln im Programm „Wo bleibt die Musik?“ nicht an den Grenzpfosten der Political Correctness. Sie ersetzen die vertonte Auflehnung der vergangenen Jahrzehnte durch Mitgefühl und Gutmenschlichkeit. Das kommt an. Nicht nur aus Nordschwaben waren Fans herbeigeströmt, um die „regionale Weltmusik“ Werner Schmidbauers und Martin Kälberers zu genießen. Im vollbesetzten Stadtsaal begrüßten sie jede Gesangnummer mit rasendem Beifall und begeistertem Geheul. Der Abend endete in einer einzigen Ovation.
Ganz leicht zu erklären ist das nicht. Die Songs entwickeln sich nicht zu Ohrwürmern, die Texte setzen stark auf das Prinzip der Wiederholung. Aber spektakulär ist die Koordination der beiden Künstler. Der Ulmer Martin Kälberer, einst ausgebildet in der Jazz-Abteilung der Musikhochschule Graz, erweist sich als Meister der Improvisationskunst und der manuellen Rhythmuserzeugung. Der Münchener Werner Schmidbauer präsentiert sich als sensibler Textdichter und darüber hinaus als charmanter Moderator. Dieser Charme bezieht seine Wirkung zu einem wesentlichen Teil aus der Anwendung des oberbayerischen Dialekts, dem es bekanntlich gelingt, auch triviale Inhalte liebenswürdig zu verklären. Das sichert sogar dem musikalischen Salut auf Istanbul oder Nelson Mandela einen rührenden bajuwarischen Akzent („Pfiad di, Mandela, machs guat...“). In schwärmerische Besinnlichkeit versetzte das Publi-kum der gesungene Appell zur Überwindung aller Fremdenfeindlichkeit „Sie kumman ausm Süden“.
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