Dillingen: Roland Kirchmann ist ChurchmanMC

Plus In den Werkstätten von Regens Wagner arbeitet er als Metaller, in seiner Freizeit ist er Rapper. Seine Songs handeln von ganz anderen Themen als die von seinem Vorbild Bushido

VonJakob Stadler

„Alles wird gut, meine Musik, mein Herzblut“, heißt es im Refrain von ChurchmanMCs Song „Alles wird gut“. Dass er mit Herzblut bei der Sache ist, ist dem Nachwuchsrapper, der im wahren Leben Roland Kirchmann heißt, anzumerken: „Ich habe mich da die letzten Jahre richtig reingehängt“, erzählt der 26-Jährige, der bei Regens Wagner in einer ambulant betreuten Einrichtung wohnt. Seit etwa 2005 hört er Hip-Hop. Am liebsten Bushido, den er auch als ein Vorbild betrachtet. „Der kann’s einfach“, sagt Kirchmann. Besonders was die Technik angeht, versucht er, ihm nachzueifern. Seine Texte unterscheiden sich aber sehr von den polarisierenden Lyrics seines Idols.

2012 fing er dann an, selbst zu schreiben und zu rappen, damals gab er sich auch den Namen ChurchmanMC. Zuerst habe er zwar versucht, Gangster-Rap im Stil von Bushido zu machen, doch dann habe er seinen eigenen Stil gefunden. „Ich könnte schon krasse Texte schreiben – aber ich texte lieber ehrliche Sachen.“ Seine Lieder handeln deshalb von eigenen Erlebnissen. „Authentisch, echt, nicht gespielt. Das sind alles Sachen, die wirklich passiert sind.“ So heißt es in einem Song etwa: „Ich setzte mir ein Ziel, bin nicht der Arschkriecher-Typ./ Ich bin der, der im Heim öfter die Arschkarte kriegt.“ Seine Lieder hat er schon bei Live-Auftritten im Chili und den Regens-Wagner-Werkstätten präsentiert, vor mehr als 200 Menschen. Was ihm am Rap gefällt? „Da kann man sich anders mitteilen.“

Dillingen Jakob Stadler