Projekt: Sich in der Kulturküche begegnen

VonBirgit Alexandra Hassan

Paul und Sylvia Agbih wollen einen afrikanischen Laden mit Café und interkultureller Begegnung einrichten. Warum sie ausgerechnet auf Dillingen kommen. Wie die Idee in ihnen reifte und wie sich alle beteiligen können

Als sie sich kennenlernen, ist Sylvia gerade mal 17 Jahre alt. Auf einem Kongress in der Schweiz diskutieren sie über Frieden und notwendige weltweite Veränderungen, die bei einem selbst beginnen. Über Jahre hinweg schreiben sich die gebürtige Kaufbeurenerin und der Nigerianer Paul Agbih Briefe, sehen sich gelegentlich bei Zusammenkünften der weltweiten Bewegung „Initiativen der Veränderung“ (IofC) und verloben sich. 1994 heiratet das Paar in Nigeria. Sylvia ist mittlerweile 25 Jahre, als sie sich entschließt, zu Paul nach Afrika zu ziehen. Vier Jahre später entbindet sie dort ihr erstes Kind – Sohn Mathis. „Ich hatte nie daran gedacht, dass ich nach Deutschland will“, erinnert sich Paul Agbih. „Ich habe in 36 Ländern außerhalb meiner Heimat gearbeitet und war froh, zuhause zu wohnen.“ Und doch lebt Paul Agbih mit seiner Familie mittlerweile seit 17 Jahren in Deutschland, nämlich in Waldkirch. In einem Ort, wo drei Landkreise aneinander stoßen: Augsburg, Günzburg und Dillingen. In allen drei Landkreisen hat er schon Trommelworkshops gegeben, kennt er Menschen, und diese kennen ihn.

In Nigeria war sein Onkel der Trommler des Dorfes. Von ihm übernahm Pauls älterer Bruder die Aufgabe, beim Dorffest die drei Meter hohe, umgelegte Trommel zu schlagen.

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