Verankert, verknotet und vernäht
Für Hektiker sind sie nichts. Mit Bastelei hat es auch nichts zu tun. Posamentenknöpfe erleben gerade eine Renaissance. Wie sie entstehen und für was sie geeignet sind
Es ist wie ein Blick in die Vergangenheit: Frauen, vornübergebeugt über eine winzige Nadel- und Fadenarbeit, die konzentriert im Stillen immer wieder dieselben, kleinen Bewegungen machen. Vor ihnen liegt eine Fülle von bunten Garnen und Holzscheiben. Die Rohlinge verwandeln sich Schritt für Schritt zu kostbaren Knöpfen. Jeder für sich ist ein Unikat. Ein kleiner Schatz, den die Frauen nach drei Stunden ehrfürchtig mit nach Hause nehmen.
Unter Anleitung von Brigitta Böck fertigen sie an diesem Abend Rahmen des Dillinger Vhs-Programms farbenfrohe Posamentenknöpfe. Der 60-jährigen Diplomingenieurin für Landespflege und Ökologie ist dabei ihre Begeisterung anzumerken. Sie hat prachtvolle Beispiele mitgebracht. Das Spiel mit edlen Seiden-, Leinen- und Silbergarnen bietet unendliche Gestaltungsmöglichkeiten, inspiriert von historischen Vorbildern. „Im 18. Jahrhundert galt der Knopf noch als Statussymbol“, erzählt sie aus der Hochzeit der Posamenten, der textilen Besätze auf Kleidungsstücken, zu denen auch Knöpfe zählen. Die Teilnehmerinnen sollen sich bewusst sein, in welcher Tradition sie sich bewegen: „Das Knopfmachen ist keine Bastelarbeit“, betont Böck ausdrücklich. Knopfmacher hatten schließlich laut einer Zunftordnung von 1719 sechs Jahre Lehrzeit vor sich.
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