Vier Wochen auf dem Schiff nach Australien unterwegs
Elfriede Maderholz reiste 1952 nach Down Under, um ihren Mann zu heiraten. Dort erlebte sie die glücklichste Zeit ihres Lebens. Warum sie dennoch wieder nach Höchstädt zurückkehrte
Es war eine Reise ins Ungewisse. An jenem 4. September 1952 stieg die Höchstädterin Elfriede Maderholz, die damals noch Heger hieß, in Genua auf das Auswandererschiff Australia. Über den Suez-Kanal und Sri Lanka ging es nach Down Under. In heutigen Zeiten, wo geflogen wird, dauerte die Überfahrt unvorstellbar lang, nämlich vier Wochen. Am 4. Oktober traf Elfriede Maderholz in der Millionen-Metropole Melbourne ein. Die Höch-städterin war unterwegs zu ihrem Mann Adolf Maderholz, der schon im Mai 1951 nach Tasmanien ausgewandert war. 153 englische Pfund hatte der Schreiner und Zimmermann für die Schiffsreise seiner Braut bezahlt. „Das war damals eine unglaubliche Menge Geld“, sagt Elfriede Maderholz. Für den Fall, dass es mit der Liebe nichts würde, hatte Adolf Maderholz die gleiche Summe zusätzlich hinterlegen müssen. Die Rückfahrt der Geliebten wäre so bezahlt gewesen. „Er hat dafür seine geliebte Ziehharmonika verkauft“, erinnert sich die Höchstädterin.
Geld für die Rückreise brauchte Elfriede Maderholz zunächst nicht, denn sie erlebte mit ihrem Mann glückliche Jahre. Der Schreiner baute in Tasmanien einen Staudamm. Elfriede Maderholz lebte auf einer Farm in Launceston und kümmerte sich auf dem Gut um eine Lady. Die Höchstädterin, die 1946 mit ihren Eltern aus dem sudetendeutschen Kuhländchen vertrieben worden war, versorgte auch die Schafe und Rinder. Später ließ sich das Paar in Melbourne nieder. Adolf Maderholz machte sich als Bauleiter selbstständig, Elfriede wurde Abteilungsleiterin in einer Fabrik, die Handschuhe herstellte. „Der Anfang war schwer, aber mit der Zeit ging es, weil wir freundlich empfangen wurden“, sagt Elfriede Maderholz. Der Bedarf an Fachkräften sei damals in Australien groß gewesen.
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