Vom Herd an den OP-Tisch
Die Rolle der Frau hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Das hat nicht nur Vorteile mit sich gebracht. Gespräche zum Weltfrauentag
Von Andreas Schwarzbauer
Landkreis Ihre Enkelin auf der Kommandobrücke eines Schiffes – Das ist für Dorothea Saradeth nur schwer vorstellbar. „Das wäre zu meiner Zeit nicht möglich gewesen. Das ist doch ein typischer Männerberuf“, sagte Saradeth zu dem Berufswunsch ihrer Enkelin. Doch heute ist es selbstverständlich, dass Frauen als Kapitän, Automechaniker oder auch Richter arbeiten. Als Saradeth dagegen 1925 ihr Jurastudium anfing, war sie eine Exotin. „In meinem Studiengang waren ganz wenig Frauen. Man dachte, dass eine Frau in einem Prozess eine zu geringe Durchsetzungskraft hat“, erzählt sie im Gespräch zum heutigen Weltfrauentag. Ihre Tochter Susanne Schenk blickt sie ein wenig erstaunt an. Als sie Jura studierte, sei mindestens die Hälfte ihrer Kommilitonen weiblich gewesen. Saradeth studierte ein Semester und arbeitete dann zwei Jahre in einem Büro. Mit der Geburt ihres ersten Kindes war ihr Berufsleben dann jedoch vorbei. Sie erklärt: „Ich war an das Haus gefesselt, denn Kindererziehung war damals allein Sache der Frau.“ Ihr Mann habe ihr dabei wenig geholfen. Nur sonntags, während sie das Mittagessen kochte, sei er mit den Kindern spazieren gegangen.
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