Von Sonderheim nach Hongkong: Warten auf Antwort
Seit 40 Jahren gibt es den Amateur-Radio-Club Donauried im Landkreis. Damals war er gefragt wie nie. Doch Handy und Internet machen dem Verein das Leben schwer
Helmut Ulbrich erinnert sich noch sehr genau an die Zeit, an dem seine Ausrüstung besonders war. An die Zeit, in der es außergewöhnlich war, mit Menschen auf der ganzen Welt Kontakt aufzunehmen. An die Zeit, in der Handys und Internet nicht alltäglich waren. Helmut Ulbrich ist Gründungsmitglied des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC), Ortsverband Donauried, mit Sitz in Sonderheim. Vor 40 Jahren hat er gemeinsam mit weiteren Mitgliedern den Verein aus der Taufe gehoben. „Mit den Jahren waren wir über hundert Mitglieder. Aber Handy und Internet haben den Amateurfunk kaputt gemacht“, sagt Ulbrich. Heute sind beim Verein in Sonderheim knapp 30 Mitglieder gemeldet.
Um aber den Amateurfunk weiter aufrecht zu erhalten und um auch neue Vereinskameraden für das spezielle Hobby zu begeistern, veranstaltet DARC, Ortsverband T18, am heutigen Samstag eine Jubiläumsfeier. Dazu wird ab 16 Uhr das Vereinsheim, die Notfunkstation, am Jordansee in Sonderheim für Besucher und Interessierte geöffnet. Denn: „Wir suchen dringend Nachwuchs. Wir sind ein Renterclub. Das ist Fakt“, sagt Rita Ulbrich, ebenfalls Gründungsmitglied. Dabei, so betont es auch Johann Sing, sei der Club nach wie vor interessant und etwas ganz besonders. „Was viele nicht wissen: Wir sind hier in Sonderheim die Notfunkstelle des Landkreises. Wir können mit der ganzen Welt kommunzieren, auch wenn gar nichts anderes mehr geht.“ Und das machen die Mitglieder auch – und das seit vielen Jahren mit Erfolg. Im Vereinsheim, das der Amateur-Radio-Club vor 25 Jahren selbst aufgebaut hat, hängen an den Wänden viele bunte Karten, die Postkarten ähneln. Von Honkong, Japan, Russland, Chile oder Amerika. Alles Beweise, dass die Funker in Sonderheim zu diesen und noch vielen Ländern mehr Kontakt aufnehmen konnten. Rita Ulbrich erklärt: „Jeder Verein hat sein eigenes Rufzeichen. Sobald wir jemanden erreichen, werden sofort Datum, Frequenz, Verbindung oder Rufzeichen aufgeschrieben. Wir verschicken dann gegenseitig unsere Karten. Das ist eine Bestätigung, dass wir Kontakt in das jeweilige Land hatten.“ Für manche sei dies ein richtiger Wettbewerb, aber auch ein persönlicher Anreiz. Denn, so führt es Zweiter Vorsitzender Sing weiter aus, nicht jeden Tag könne gleich gut überall hin gefunkt werden. Oft hänge es vom Wetter ab, was wiederum die Funkwellen beeinflusse. Das Clubrufzeichen in Sonderheim lautet „DK0D0“.
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