Was sollen diese Latten im Boden?
Zwischen Kicklingen und Binswangen gibt es Markierungen neben der Straße, über die sich nicht nur Autofahrer wundern
Viele Autofahrer wundern sich in diesen Tagen, wenn sie auf der Staatsstraße zwischen Kicklingen und Binswangen unterwegs sind. In der Böschung sind auf beiden Seiten neben der Fahrbahn auf einer Länge von etwa 100 Metern Holzlatten angebracht. Einige Leser unserer Zeitung vermuteten, dass dort eine Fläche für eine Verbreiterung der Fahrbahn ausgesteckt worden sei. Dem ist aber nicht so. Der Leiter der Straßenmeisterei Dillingen, Klaus Huggenberger, sagt: „Wir haben dort keine Straße ausgesteckt.“ Das Staatliche Bauamt werde die Latten wieder entfernen, denn sie störten die Mitarbeiter bei den Mäharbeiten entlang der Straße. „Ich habe mich selbst darüber gewundert“, sagte Huggenberger auf Anfrage. So etwas habe er noch nie gesehen.
Es handelt sich nämlich nicht nur um blanke Holzlatten. An der Spitze ist gelber Hartschaum angebracht. Huggenberger glaubt, dass die Latten von Jägern angebracht worden sein könnten. Und er liegt mit seiner Vermutung recht. Der Vorsitzende der Kreisjägervereinigung, Helmut Jaumann, erklärt, dass es sich um einen Wild-Duftzaun handelt, der von Jägern des Kicklinger Reviers angebracht worden sei. „Der Zaun strahlt einen Geruch aus, der Rehe davon abhalten soll, die Straße zu überqueren.“ Als Duft werde beispielsweise Menschenschweiß verwendet. Jaumann hat allerdings selbst Bedenken, dass der Duft bei Reh, Wildschwein und Co. lange wirkt. „Die Tiere gewöhnen sich daran“, erläutert der Chef der Kreisjägervereinigung. Anfangs reagiere auch Schwarzwild darauf, die Wirkung lasse aber nach. Allerdings könne man ja auch den Duftstoff ändern. Jaumann hält es für wichtig, dass Jäger und die Behörden etwas gegen Wildunfälle unternehmen, denn bei Zusammenstößen würden oft auch Menschen verletzt.
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