Wenn der Dillinger Oberbürgermeister blind sein Büro finden soll

Am bundesweiten Aktionstag der "Aktion Mensch" am Dienstag wurde Frank Kunz vor eine große Herausforderung gestellt.

Entweder er hat ein feines Gespür oder er hat in den vergangenen gut sieben Jahren die Wege schon so oft beschritten, dass sie ihm in Fleisch und Blut übergegangen sind. Jedenfalls fand Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz am gestrigen Vormittag bei geschlossenen Augen und ausgestattet nur mit einem Blindenstock ohne Probleme von der Königstraße bis ins Rathaus hinauf in sein Büro. Sein Lauinger Kollege Wolfgang Schenk wurde von Kunz sogar geführt, erzählte Antonie Mayer, Leiterin der „Offenen Hilfen“ der Lebenshilfe.

Die Lebenshilfe beteiligte sich gemeinsam mit Regens Wagner Dillingen am bundesweiten Aktionstag der „Aktion Mensch“ mit einem Informationsstand. Es sollte ein „Tag der Begegnung“ sein, deshalb luden die Aktiven und ihre Schützlingen die Passanten in Dillingen auch zu Kaffee und Gebäck ein. Außerdem wurden Dahlien aus der Lebenshilfe-Gärtnerei in Hausen verschenkt. Die Beteiligten beließen es nicht dabei, am Stand zu informieren und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, sondern gingen auch von sich aus auf die Menschen zu – auf dem Wochenmarkt und direkt in den Geschäften in der Königstraße. Auch zwei Gruppen, die sich vor dem Rathaus, für Stadtführungen versammelten, wurden ins Gespräch und die Bewirtung mit einbezogen. Sehr aufschlussreich war eine Fragebogenaktion zum Thema „Bist du bereit für Begegnung“, bei der sich die Teilnehmers selbst testen konnten.

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