Wenn der Heuschnupfen schon im Dezember beginnt
Pollen fliegen fast das ganze Jahr über. AOK zu spezifischer Immuntherapie
Wer gegen seinen lästigen Heuschnupfen vorgehen möchte, ist mit einer spezifischen Immuntherapie (SIT) gut beraten. „Studien zeigen, dass die Behandlung, die einer Impfung ähnelt, gut wirkt“, weiß Ottmar Pfanz-Sponagel, Leiter Gesundheitsförderung von der AOK in Günzburg. Dabei wird der Körper in Form von Spritzen, Tropfen oder Tabletten mit geringen Dosen an den Stoff gewöhnt, auf den er normalerweise mit Augentränen, Niesen und laufender Nase aber auch Müdigkeit reagiert. Das Immunsystem gewöhnt sich durch die Gabe an den Auslöser und lernt, auf die reizenden Stoffe wieder angemessen zu reagieren.
Als Faustregel für den richtigen Startzeitpunkt gilt, dass die betreffenden Pollen nicht fliegen sollten. So wird das Immunsystem nicht doppelt belastet. In Zeiten des Klimawandels sollte man also noch mehr als früher darauf achten, wann das überhaupt zutrifft. So werden mittlerweile oft im November noch Gräser- und Brennnesselpollen wahrgenommen. „In einem milden Winter kann es durchaus sein, dass schon im Dezember wieder Haselpollen in der Luft sind“, so Ottmar Pfanz-Sponagel. Betroffene sollten daher auf den Zeitpunkt achten, ab wann die spezifische Immuntherapie beginnen kann. Für Gräserpollenallergiker wäre es beispielsweise jetzt gerade noch möglich, mit einer Spritzentherapie zu beginnen. Wer unter Frühblüher-Pollen leidet, sollte allerdings bis zum nächsten Herbst damit warten. „Der Arzt berät jeden einzelnen Patienten, was für ihn individuell am besten ist“, sagt Ottmar Pfanz-Sponagel. Das gilt auch für die Entscheidung zwischen Spritzen, Tabletten und Tropfen.
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