Wenn der Weg zur Arbeit zur Weltreise wird
Die zweijährige Sperrung ist vom Tisch. In Zöschingen herrscht weiter Unmut
Seit Wochen war Anton Stefaner schon nicht mehr im Jugendtreff in Syrgenstein oder Bachhagel. Dabei, sagt der Zwölfjährige, ist er eigentlich Jugendabgeordneter von Zöschingen und deshalb immer dort, wenn es irgendwie geht. Doch seit die weiträumige Umleitung für die Bauarbeiten an der neuen Umgehungsstraße bei Burghagel eingerichtet wurde, ist der Weg einfach zu weit geworden. „Bei dem Umweg rentiert sich das nicht mehr, dass mein Vater mich rüberfährt“, sagt Anton. Zunächst hatte er, wie viele andere im Ort, befürchtet, dass das nun zwei Jahre so geht. Denn das war die erste Aussage zum Thema Umleitung. In der kleinsten Landkreisgemeinde regte sich angesichts von 20 Kilometern zusätzlicher Strecke einfach massiver Protest. Die Zöschinger begannen Unterschriftenlisten auszulegen, setzten Briefe an die zuständigen Behörden auf. Auch Bürgermeister Steinwinter schrieb an das Staatliche Bauamt und wurde darin deutlich. In dem Brief sprach er von einem „nicht tragbaren und nicht hinnehmbaren Zustand“. Zöschingen, so Steinwinter, werde durch die geplante Vollsperrung für zwei Jahre von der Infrastruktur des Bachtals, von Schulen, Ärzten und Apotheken abgekoppelt.
In einem Gespräch der VG-Bürgermeister mit dem Staatlichen Bauamt, der Polizei, dem Bauunternehmer, dem Landratsamt und den Planern fand man schließlich einen Kompromiss, wie der stellvertretende Bürgermeister Armin Jäger nun bei einer Zusammenkunft besorgter Bürger im Rathaus erklärte. Demnach bleibt die Strecke bis zum Wintereinbruch zunächst voll gesperrt. In der Winterpause kann sie dann vom örtlichen Verkehr mit Fahrzeugen bis zu 3,5 Tonnen genutzt werden. Anschließend wird laut Jäger wieder eine Vollsperrung nötig – für voraussichtlich drei Monate. In diese Zeit wird ein Brückenbauwerk erstellt, wodurch man um eine Vollsperrung nicht herumkomme, so Jäger. Ist das fertig, kann die Strecke abermals bis zum Bauende für den örtlichen Verkehr freigegeben werden. So der neueste Stand, den man, so die Meinung des Zöschinger Gemeinderates, wohl auch hinnehmen müsse.
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