Wolfgang Schenk: „Verhungern muss in Lauingen kein Storch“
Der Bürgermeister sagt, dass er zur Herbst-Mahd sogar selbst Hand im Biotop anlegt
Die Lauinger Störche bewegen die Menschen in der Mohrenstadt. Vor rund einer Woche hat Hildegard Zenetti, die sich seit Jahren um die Tiere kümmert, Alarm geschlagen. Sie sagt, dass es zu wenig Feuchtgebiete gebe, die Jungstörche keine Nahrung finden. Ein Vogel sei sogar verendet, weil er es nicht mehr hoch ins Nest geschafft habe. Tagelang seien die Störche bei der Fischzucht an der Bleiche in „Drecklachen“ gestanden, so Zenetti. Immer wieder habe sie gebettelt, dass Wiesen gemäht werden. Nun hat sich etwas getan. Die Horstbetreuerin schreibt in einem Brief an die Redaktion: „Großen Dank sagen muss ich Uwe Lange aus Glött, der sich sehr für ‚unsere‘ Störche eingesetzt hat und Hilfe angeboten hat. Ich danke auch Matthias Bunk, dass er doch so schnell die ‚Storchenwiese‘ gemäht hat. Ich denke, dass jetzt das Storchenjahr einen einigermaßen normalen Verlauf nehmen kann. Deo gratias!“ Zenetti betont aber auch, dass es nicht ihre Störche seien. Damit reagiert sie auf den Leserbrief von Familie Ostertag, die Besitzer der Fischzucht auf der Bleiche. Das Ehepaar schrieb, das es sich seit Jahren bemüht, die Lauinger Störche zu „füttern“. Jederzeit könnten sich die Tiere an den Teichen bedienen. Zudem habe man auf Bitten von Hildegard Zenetti auch ein Stück Wiese gemäht. Stefanie und Daniel Ostertag fragten, wer den für die Tiere verantwortlich ist.
Lauingens Bürgermeister Wolfgang Schenk sieht die Situation anders. Per E-Mail lässt er mitteilen, dass es Zeit sei, „dass seriöse Fakten zu den Lauinger Störchen und dem Storchennachwuchs auf den Tisch kommen“. Gemeinsam mit Landwirt Vitus Kleinle besichtigte er die Feuchtgebiete im Umgriff der Stadt Lauingen, die von Kleinle auch als Futterquelle für die Störche gepflegt werden, steht es in der Pressemitteilung. Schimmelturm und Leonhardikirche seien in Sichtweite, die Feuchtwiese am Schäfgraben, südlich der Lauinger Innenstadt, sei ein artenreiches Biotop. Hier seien Grashüpfer, kleine Kröten, Libellen, Nacktschnecken und Regenwürmer zu finden. Im Auftrag der Stadt pflegt Kleinle die Fläche, teilt Schenk mit. Und Kleinle sagt: „Hier ist wenig Bewuchs, damit der Storch landen kann und artenreiches Futter findet.“ Dazu seien wasserführende Graben aufgeweitet, Humus abgetragen, Flachmulden geschaffen worden. Der Landwirt sagt, er habe die stadtnahe Magerwiese Mitte Juni gemäht und bei der Mahd auf die Brutzeit der Feldvögel Rücksicht genommen. Die Wiese am Schäfgraben sei nur eines der Projekte, das die Stadt gemeinsam mit der Direktion für Ländliche Entwicklung und Donautal-Aktiv im vergangenen Jahr für das Projekt Bayerns UrEinwohner gestartet habe. Das bestätigte Susanne Kling von Donautal-Aktiv im Interview vergangene Woche. Sie sagte aber auch: „Der große Coup ist uns nicht gelungen.“ Man habe ein Pflegekonzept ausgearbeitet, das bei der Stadt liege.
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