Lutzingen/Unterliezheim: Zwei Orte mit reicher Geschichte

VonHelmut Herreiner

Altbürgermeister Michael Waldenmayr betreut das Archiv der Gemeinde Lutzingen.

Allein schon aus seiner Amtszeit als Bürgermeister der Gemeinde Lutzingen könnte Altbürgermeister Michael Waldenmayr eine Fülle an Geschichten und Anekdoten erzählen. 34 Jahre lang leitete er schließlich die Geschicke der knapp 1000 Einwohner zählenden Gemeinde. Er erlebte das Zusammenwachsen der beiden Ortsteile Lutzingen und Unterliezheim im Zuge der Gemeindegebietsreform in den Siebzigerjahren hautnah mit, bis er 2008 das Amt in jüngere Hände übergab. Eugen Götz als sein Nachfolger ist froh, dass sich Waldenmayr seither um das Archiv der Gemeinde kümmert. Und auch hieraus schöpft der Altbürgermeister eine fundierte Kenntnis der heimatlichen Geschichte, die weit über die eigene Erfahrung hinausgeht.

Beide Orte, Unterliezheim wie Lutzingen, können auf eine reiche Historie zurückblicken. Aber es sind nicht nur die großen Schlaglichter wie die Schlacht von 1704 oder das Kloster Unterliezheim, welche Michael Waldenmayr aufzählt. Vielmehr schmunzelt er über viele kleine, aber bemerkenswerte Ereignisse und Tatsachen, die er in den Büchern und Akten entdeckt hat. „Die Beschäftigung damit hat mir immer schon Spaß gemacht“, resümiert er und erzählt, wie er vor vielen Jahren die Lutzinger Gemeindeausschussbücher mit der Schreibmaschine abgetippt hat: „Da erhältst du einen ganz anderen Einblick in das Dorf und seine Geschichte!“ Ohne irgendwo nachzuschauen, weiß er zu berichten, dass das Strafbuch der damaligen Gemeinde Unterliezheim 1847 begann. Dabei ging es manchmal darum, „dass Krautköpfe aus einem Garten gestohlen wurden oder dass auf der Jagd halt oft etwas mehr Wild geschossen wurde, als von Rechts wegen erlaubt war“.

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