Ein bisschen Mittelmeer in Weisingen
Wer will, kann beim Segeln richtig ins Schwitzen kommen und ein wenig das Gefühl von Freiheit spüren. Ein erster Versuch von
Damals in Griechenland. Mama, Papa, mein Bruder und ich. Und das Boot. Es sollte ein schöner Familienausflug werden. Raus aus der Ferienanlage und gemütlich über das Meer schippern. Ich kann mich nicht mehr an viel erinnern. Hauptsächlich daran, dass ich kopfüber an der Reling hing. Nicht, weil ich das Wasser so genau anschauen wollte. Sie wissen, warum. So schlecht war mir wohl bisher nie mehr in meinem Leben – und diese Erfahrung ist nun mindestens 20 Jahre plus her (bitte nicht nachrechnen zwecks Altersgründen), die Erinnerung aber so lebendig, als wäre es gestern gewesen.
Markus Kapfer und Katrin Hartmann erzähle ich diese Geschichte nicht. Sie können es jetzt lesen und sind dann hoffentlich ein wenig stolz auf mich. Die beiden sind seit vielen Jahren erfahrene Segler und warten an diesem wunderschönen Sommertag am Steg des Weisinger Wagersees auf mich. Sie ziehen gerade noch die Segel hoch, legen ein paar bunte Stricke zurecht und überlegen, ob ich eine sogenannte Trapezhose an Land oder im Boot anziehen soll (ich mache es weder noch). Kapfer ist seit 2013 Vorsitzender des Segelclubs Dillinger Land, eine Abteilung des FC Gundelfingen, mit Sitz in Weisingen. Hartmann übt diese Sportart seit knapp 20 Jahren im Verein aus. Sie wollen mir das Segeln zeigen und haben dafür extra das „Traumboot“ hergerichtet – das schnelle Sportboot von Papa Albert Hartmann. „Es soll ja ein bisschen abgehen, oder?“, fragt mich der Vorsitzende im Vorfeld. Ich muss nicht weiter erklären, dass ich diese Frage fast schon als unverschämt empfand.
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