Alles andere als Blech
Den evangelischen Posaunenchor in Donauwörth gibt es seit 75 Jahren. Warum das Instrument für Protestanten eine tiefere Bedeutung hat
Die Anmeldeurkunde können heute nur mehr wenige Schriftkundige entziffern. In recht feinem Sütterlin ist dort verzeichnet, was mitten im Krieg, am 1. Oktober 1940, gegründet wurde in Donauwörth. Eigentlich hatte es zunächst einmal nicht direkt etwas mit dem damaligen Weltenbrand zu tun – obwohl, vielleicht doch. Weil Musik immer Hoffnung gibt, weil sie dem Menschen Botschaften aus dem Reich Gottes überbringen soll, das der hiesigen Welt gegenübersteht. Der Donauwörther Posaunenchor jedenfalls ist an jenem Datum entstanden. 75 Jahre für ein Instrument, welches gerade für Protestanten eine so große Bedeutung hat.
Stadtpfarrer Karl Will sei damals, 1940, die treibende Kraft hinter der Gründung gewesen, erzählt Donauwörths evangelischer Dekan Johannes Heidecker, der selbst mitspielt, in der aktuellen Besetzung. Die Posaune ist in den evangelisch-lutherischen Gemeinden indessen nicht nur irgendein Blasinstrument, nein, es gibt gar eine theologische Deutung. Es ist etwas Ur-Protestantisches, könnte man sagen: Gott mit den Posaunen loben – so fordert es die Bibel, deren Wort und direkte Gültigkeit für jeden Menschen der Reformator Martin Luther stets betonte. Und damit gehören auch die Posaunen in die lutherischen Kirchen. Und freilich: Sie klingen beeindruckend, sie unterstreichen schallend die Frohe Botschaft des Evangeliums Jesu, die Versöhnungsnachricht Gottes. Und damit könnte eine Erklärung gefunden sein, warum die Musiker sich gerade zu Kriegszeiten besannen und zusammenschlossen.
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