Berauschendes Erlebnis
Authentisch barocke Klänge in St. Vitus in Druisheim
Mertingen-Druisheim Barockmusik in historischer Aufführungspraxis in einem barocken Sakralraum ist ein synästhetisch berauschendes Erlebnis. In diesem Sinne stellte Franz Xaver Ries, Sprecher des Mertinger Kulturkreises, die Sopranistin Dorothee Mields, die Oboistin Karla Schröter und den Cembalisten Alexander Puliaev einem zahlreich erschienenen Publikum beim Konzert am Samstagabend in St. Vitus vor. Alle drei Künstler sind hervorragende Repräsentanten ihres Fachs, und so erwartete die fachkundigen Zuhörer ein Musikgenuss mit Werken aus dem Hochbarock von Georg Friedrich Händel, Henry Purcell, Antonio Lotti, dem Engländer William Babell und, als einzigem Vertreter des italienischen Frühbarock, Alessandro Grandi.
Generell ging es in den Künsten des Barock um die Darstellung des menschlichen Affekts wie Lebenslust und Liebesleid, um Qual, Eifersucht und Zorn. Musikalisch ist der Barock gekennzeichnet durch den Sologesang, durch das konzertante Prinzip, das bewegte Zusammenwirken und Wetteifern von Stimmen, vokal und instrumental, und durch die Verwendung des Generalbasses, einer mehrstimmigen Untermalung der Melodie durch das Cembalo. Da Musiker heute einem authentischen Klangideal der Zeit nachstreben, werden auch Nachbauten von Instrumenten dieser Zeit verwendet, so wie die Barockoboe von Karla Schröter. Dieses Instrument entwickelte sich in der Mitte des 17. Jahrhunderts am französischen Hof aus der Schalmei.
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