Wemding: Das Wunder von Fatima

VonThomas Hilgendorf

Was die Erscheinungen der Muttergottes in Portugal mit dem Wallfahrtsort am Riesrand zu tun haben

Es gibt Menschen, die glauben an Wunder – und es gibt Menschen, die alles Übernatürliche abstreiten. Es gibt Menschen, die Gott lieben und es gibt jene, die ihn ablehnen. Dies ist eine Geschichte über all dies. Eine Geschichte, die heute vor 100 Jahren in einem ärmlichen Weiler in Portugal begann und die in Wemding ihre Fortsetzung fand. Es ist ein Bericht über Wunder, über Gott und die Welt; eine Geschichte, die anmahnt, dass man die Welt und was darüber hinaus geht vielleicht wieder mit den Augen eines Kindes sehen sollte.

Fatima – der Begriff ist heutzutage nicht mehr allen katholischen Christen geläufig. Er klingt ja eher muslimisch. Tatsächlich wurde der kleine Ort Fatima im Herzen Portugals nach einer zum Christentum konvertierten Muslima benannt. In jenem Dorf lebten zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts die Hirtenkinder Lucia, Francisco und Jacinta mit ihren Eltern. Sie lebten ärmlich, aber nicht bettelarm, so beschreibt es Lucia später in ihren Erinnerungen. Es war ein Leben, das mitunter hart war, aber in dem auch gelacht wurde; ein Leben mit der Familie, unter Pinien und Olivenbäumen, mit den Schafen in Gottes freier Natur. Es war allerdings auch eine Zeit der Umbrüche, damals, im Jahr 1917. Der Erste Weltkrieg forderte Millionen Opfer, in Russland wurden die Welt und ihre jahrhundertealten Werte auf den Kopf gestellt – Revolution, verordneter Atheismus, Hunger, Krieg, Tote.

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