„Das klinget so herrlich“
Ein zauberhafter Opernabend mit Wolfgang Amadeus
Nein, nicht adventliche oder weihnachtliche Musik brachte die vielen Besucheraugen zum Glänzen – Wolfgang Amadeus Mozarts Musik aus seinen Opern verzauberte. Und natürlich die Interpreten! Junge Stimmen, junge Gesichter, so begeisternd anzuschauen wie anzuhören. Das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper war wieder da. Und wenn in Mertingen dann noch jemand mit Kultstatus durchs Programm führt, so locker, so kenntnisreich und unterhaltsam und begeisternd wie der neue Chef des Opernstudios, der Schweizer Tobias Truniger, dann ist ein Abend wie aus einem Märchenbuch gesichert.
Exsultate, jubilate! Mit dieser (dramatischen Koloratur-)Motette, KV 165, vom 16-jährigen Mozart für einen Kastraten komponiert, brillierte die gerade einmal 20-jährige Sopranistin Anna El-Khashem einleitend, mit einer schön timbrierten, in leuchtende Höhen aufschwingenden Stimme. Ein zauberhafter Anfang für die folgenden Arien und Ensembles aus „Figaros Hochzeit“, einer herrlich verwickelten, figurenreichen Fortsetzung des 50 Jahre später von Giacomo Rossini vertonten „Barbier von Sevilla“. Ist nicht unlogisch, stammt doch beider Opern Libretto aus Beaumarchais‘ Komödie „…der tolle Tag“. Bereits die Rachearie des ( Notars und früheren, von Figaro ausgetricksten Vormunds der Gräfin) Basilio – Igor Tsarkov mit raumgreifender großer, sehr kultivierter Bassstimme – versprach einen wunderbaren Abend. Das zänkische Gekeife der Kammerzofe Susanna mit der sich später als Mutter des Figaro entpuppenden Marzellina (die in diesem Zeitpunkt Figaro auch noch heiraten will) war köstlich. Die wütende Arie des Figaro von dem mit einem sehr schwarzen Bariton begabten Neuzugang im Opernstudio Milan Siljanov leitete über zum Trio „Cosa sento“, das ein Wiederhören mit dem wunderbaren und spielfreudigen Bariton Johannes Kammler und dem – hier mit Fistelstimme glänzenden – Tenor Joshua Owen Mills brachte. Danach wurde eine der schönsten Arien dieser Oper „Porgi amor“ – die Gräfin trauert über den Verlust der Liebe ihres Mannes – von Sopranistin Selene Zanetti anrührend vorgetragen. Große Oper wieder einmal in der Mertinger Aula, mit allen erforderlichen Zutaten wie schönen Stimmen und Melodien und einem hingerissenen Publikum. Natürlich durfte des liebeshungrigen Pagen Ode an die Frauen nicht fehlen – Niamh O’Sullivan, Mezzosopran, sang verführerisch, bevor im wunderbar stimmigen Sextett der staunenden Susanna die etwas unorthodoxen Familienverhältnisse ihres Bräutigams eröffnet wurden.
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