Faszinierendes Hörabenteuer mit Pipa, Dizi und Xiao

Vonreiner Pfaffendorf

Schloss Leitheim Pipa, Dizi und Xiao in Dialog und Zusammenspiel mit Blockflöten und Gitarre? Zu unterschiedlich sind die Musiktraditionen des Ostens und des Westens, so könnte man glauben. Doch weit gefehlt! Das Projekt "Musik im Dialog zwischen Ost und West" des dänischen Künstlerehepaars Michala Petri (Blockflöten) und Lars Hannibal (Gitarre, Laute) mit den beiden chinesischen Künstlerinnen Chen Yue (Dizi, Xiao) und Yan Jiang (Pipa) erwies sich als ein faszinierendes Hörabenteuer, das sowohl Unterschiede als auch Ähnlichkeiten dieser Musiktraditionen hörbar, sichtbar, ja unmittelbar begreifbar machte, und in einer begeisternden Synthese die so unterschiedliche Musiksysteme zu wunderbaren Klangerlebnissen zusammenführte. Exotische, neue Höreindrücke, der Klangkontrast zur gewohnten klassischen Musik, das Verschmelzen beider Kulturen als bewusst eingesetztes Gestaltungsmittel, die "wahnsinnige" Virtuosität und Perfektion dieser vier Musiker auf ihren Instrumenten ist einfach einmalig und musste erlebt werden.

Unisono Stimmen

Wichtigste Ausdrucksmerkmale der chinesischen Musik sind Klangfarbe und Melodie, realisiert in pentatonischen Leitern mit großen Intervallen. Formen der Mehrstimmigkeit, in unserem Sinn, sind eher selten, vielmehr erklingen leere Quinten, monofone Melodien, Parallelführungen im Quartabstand oder ein quasi heterofones Spiel, bei dem unisone Stimmen das Spiel tonlich und rhythmisch umspielen, verzieren, imitieren oder variieren.

Donauwörth