Harburger gibt Weltraum-Mission die notwendige Bodenhaftung
Markus Thiel entwickelte die Anker-Harpune, mit der die Sonde landet
Harburg Es ist eine Weltraummission, die weltweit Schlagzeilen macht: Nach zehn Jahren erreichte die europäische Rosetta-Sonde (Video) jetzt ihr Ziel, den Tschurjumow-Gerassimenko-Kometen in der Nähe des Jupiters. Sie lieferte bereits viele Aufnahmen des Kometen, an sich schon ein Erfolg der Mission. Doch der Höhepunkt und zugleich ein Meilenstein in der Weltraumforschung wird die Landung des Boden-Forschungslabors Philae mit elf wissenschaftlichen Geräten sein, die in großem Umfang das Material untersuchen werden; solch ein Unterfangen wurde in dieser Größenordnung und in derartigen Entfernungen noch nie durchgeführt. Von entscheidender Bedeutung wird der Landeanker sein, der aus zwei Harpunenpfeilen besteht. Das Ankersystem wurde am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching entwickelt; Projektleiter Markus Thiel lebt in Harburg.
Der 46-jährige Thiel ist von dem Geist beseelt, der einen Weltraumforscher wohl ausmacht: „Schon als Kind war ich von allem angetan, was sich bewegt.“ Am Gymnasium beschloss er, Luft- und Raumfahrttechnik zu studieren. Doch im Jahr seines Abiturs 1987 erfuhr die Weltraumforschung einen schweren Rückschlag – die amerikanische Raumfähre Challenger explodierte. Auch das drei Jahre zuvor angedachte Rosetta-Projekt litt darunter, denn die Amerikaner zogen sich daraus zurück.
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