Mehr Krankheiten durch Zecken in diesem Jahr
Amtsarzt Dr. Rainer Mainka rät zur Vorsicht im Freien. Erstmals wieder zwei FSME-Fälle im Kreis Donau-Ries.
Donauwörth Ja, man kann sie eigentlich nicht anders nennen als „kleine Biester“: Zecken. Sie sind weder niedlich noch nett, ganz im Gegenteil. Nach Zeckenbissen kann es mitunter zu erheblichen gesundheitlichen Schäden kommen. FSME und Borreliose sind zwei entscheidende Stichworte hierzu. Für den Landkreis mag Amtsarzt Dr. Rainer Mainka zwar noch nicht Alarm schlagen, er rät allerdings zur erhöhten Wachsamkeit gegenüber den Blutsaugern. Und das nicht ohne Grund: Verzeichnete das Gesundheitsamt Donau-Ries im Jahr 2014 noch 55 Fälle von Borreliose und 2015 noch 47 jener Krankheitsfälle, so sind es heuer bereits 82. Die durch Zeckenbisse hervorgerufene Borreliose-Erkrankung sei, wie Mainka mitteilt, erst seit 2013 meldepflichtig. Den Verlauf der Symptome nach einem Biss gilt es laut dem Mediziner genau zu beobachten: Einige Tage nach dem Biss kommt es bei Borreliose zu einer sogenannten „Wanderröte“ – will heißen, die Rötung an der Bissstelle breitet sich zunehmend kreis- oder spiralförmig bis auf zehn bis 15 Zentimeter aus. Am Schluss verblasst die Rötung von innen. Nach einer Latenzzeit, die sogar einige Wochen dauern kann, kommt es zu Hirnhautreizungen, Nervenstörungen sowie mitunter zu Lähmungserscheinungen. Auch die Haut kann dann „pergamentartig“ werden. Bleibende Schäden, so Mainka, seien bei Borreliose möglich, jedoch verlaufe die Krankheit „nur im Extremfall“ tödlich. Der Betroffene solle sofort nach dem Feststellen der Rötung nach einem Biss zum Arzt. Borreliose werde mit Antibiotika bekämpft, eine Heilung sei bei früher Erkennung umso wahrscheinlicher.
Der Amtsarzt listet für den Kreis Donau-Ries bislang in diesem Jahr zudem zwei FSME-Fälle. Jene Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns sowie der Hirnhäute. Sie wird durch Viren hervorgerufen, wiederum nach Zeckenbissen oder – äußerst selten – durch verunreinigte, beziehungsweise nicht pasteurisierte Milch. Bei FSME merke man in den ersten Tagen nichts, sagt Mainka, nach etwa ein bis zwei Wochen können Symptome einer Grippe (Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen) auftreten, die aber wieder abklingen. Nach einer „Ruhephase“ kommt es mitunter zur Entzündung der Hirnhaut, im Zusammenhang damit können Übelkeit, Erbrechen und Lichtscheue einhergehen. Im schlimmsten Fall wird die Herzmuskulatur angegriffen, bleibende Schäden sind mit steigendem Alter wahrscheinlicher. Gegen FSME kann sich jedermann ab dem Alter von zwei Jahren impfen lassen.
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