Satire, Skandale und Repressionen
Dirk Heißerer wirft einen Blick auf die Satirezeitschrift Simplicissimus und erzählt, mit welchen Methoden die Blattmacher die Auflage verdoppelten
Fest eingeführt ist im Gempfinger Pfarrhof eine literarische Frühjahrsveranstaltung. Dieses Mal beleuchtete der Literaturwissenschaftler Dirk Heißerer, ein gern gesehener und immer wiederkehrender Gast der dörflichen Kulturszene, die Redakteure und die Zeichner des Satireblattes Simplicissimus.
Wie kein vergleichbares Blatt in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg hatten die Redakteure und Zeichner des Simplicissimus unter scharfer Beobachtung der Polizei und der Zensur gestanden. Dieser Tatbestand verunsicherte die Macher des Blattes jedoch keineswegs. Konnte man doch mit einem handfesten Skandal auch die Auflage steigern. So führte ein Spottgedicht Frank Wedekinds auf die Palästina-Reise des deutschen Kaisers Wilhelm II. im Jahr 1898 postwendend zu Haftbefehlen gegen den Autor, gegen den Zeichner Thomas Theodor Heine und den Verleger Albert Langen. Langen floh ins Ausland, Wedekind und Heine verbüßten schließlich ein halbes Jahr Festungshaft. Und die Auflage des Blattes verdoppelte sich von 25000 auf 52000 Stück.
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