Genderkingen: Spektakel in luftiger Höhe

VonJürgen Ziegelmeir

Beim Horizon Air Meet in Genderkingen gibt es Modellflug auf Weltklasseniveau. Das zieht Tausende Besucher an.

Für Sean Fischer ist es ein besonderer Moment. Als er sich mit seiner Extra 300 zur Startbahn begibt, richten sich am Genderkinger Flugplatz die Augen von vielen tausend Menschen auf ihn. Er konzentriert sich noch einmal und gesteht hinterher: „Ich war angespannt, obwohl ich diese Situation kenne.“ Drei goldene Sterne hat Fischer auf der linken Seite seiner blauen Jacke. Für jede Teilnahme am Horizon Air Meet – am Wochenende in Genderkingen erlebte die Modellflug-Veranstaltung seine sechste Auflage – gibt es einen. Daraufhin nimmt er seine Fernsteuerung in beide Hände und was er dann vollbringt, lässt das Publikum staunen.

Was er zeigt, ist Kunstflug auf sehr hohem Level. Seine Maschine jagt er hoch in den grauen, mit dicken Wolken bedeckten Himmel und lenkt sie anschließend im Sturzflug hinunter. Wenige Zentimeter über dem Boden fängt er sie ab und lässt sie dann zum Takt der Musik tanzen. Nun zündet er ein spezielles Öl, das über den heißen Auspuff verdampft. „So entsteht der farbige Rauch“, erzählt der aus Elmshorn bei Hamburg stammende Fischer und lächelt, als wäre es eine Kleinigkeit, dass ein erst 13-jähriger Bub solche Manöver vollbringt. Wie lange dauert es, bis ein Pilot so etwas schafft? „Seit meinem fünften Lebensjahr betreibe ich Modellflug“, sagt er. Viele hundert Stunden im Flugsimulator und in der Praxis waren nötig. All der Aufwand dient dem Ziel, seinen Traum zu verwirklichen: Fischer will an Flugwettbewerben teilnehmen.

Donauwörth Genderkingen